Ein Schlagschrauber ist ein leistungsstarkes Werkzeug zum Ein- und Ausdrehen von Muttern und Schrauben. Er ist dem Aussehen eines Akkuschraubers sehr ähnlich. Durch die Betätigung des Schlagschraubers lassen sich jedoch auch festsitzende oder festsitzende Schrauben mit Leichtigkeit lösen, bei denen man mit einem Akkuschrauber oder mit der Hand Probleme bekommt. Der größte Vorzug ist jedoch, dass beim Aus- und Einschrauben kaum Kraftaufwand erforderlich ist, da die impulsartigen Drehbewegungen des Schlagschraubers im Gegensatz zum Akkuschrauber kaum ein Rückdrehmoment erzeugen. Dadurch ist gewährleistet, dass mit diesen Werkzeugen gelenkschonend und gleichzeitig ohne großen Kraftaufwand gearbeitet werden kann.
Die 3 Produktarten
Bei Schlagschrauber gibt es interessante Unterschiede
Drehmoment
Der Wert des maximalen Drehmoments ist entscheidend dafür, wie viel Kraft der Schlagschrauber letztendlich hat. Mit anderen Worten: Je höher das Drehmoment, desto leichter lassen sich festsitzende oder verrostete Schrauben lösen. Abhängig von der Ausführung des Schlagschraubers kann das Drehmoment individuell eingestellt werden. Auf diese Funktion sollte bei der Wahl des Werkzeugs in jedem Fall Wert gelegt werden, denn nicht immer ist eine starke Drehbewegung die beste Wahl. Fingerspitzengefühl ist z.B. beim Reifenwechsel am Auto gefragt. Wenn Sie mit zu viel Kraft schrauben, kann eine Schraube oder ein Gewinde schnell beschädigt werden. Dies bedeutet im Nachhinein natürlich erheblich mehr Aufwand und Kosten, als wenn man direkt darauf achtet, nicht zu viel des Guten einzusetzen. Diese Einstellmöglichkeit steht bei fast allen hochwertigen Modellen zur Verfügung. Dabei hängt das maximale Drehmoment zum Teil vom Antrieb des Schlagschraubers ab. Es sind aber auch Akku-Schlagschrauber mit einem Drehmoment von über 1000 Nm erhältlich. Damit steht dieser den Druckluftgeräten an Kraft in nichts nach. Für den Autoreifenwechsel sollte man sich für ein Modell mit mindestens 400 Nm entscheiden. Zusätzlich müssen die Reifen immer mit einem Drehmomentschlüssel dauerhaft angezogen werden. Bei einem maximalen Drehmoment von mehr als 900 Nm können fast alle Schrauben und Muttern mit dem Gerät gelöst werden. Für den Hausgebrauch, zum Beispiel zur Montage von Möbeln, genügen weniger starke Schrauber.
Werkzeugaufnahme
Die Wahl der geeigneten Werkzeugaufnahme für den Schlagschrauber ist ein entscheidender Punkt. Diese unterscheidet sich von einem normalen Akkuschrauber oder einer Bohrmaschine. Anstelle eines klassischen Bohrfutters werden hier externe Vier- oder Sechskantaufnahmen eingebaut, die eine direktere und effizientere Kraftübertragung ermöglichen. Auf oder in diese können später Steckmuttern und Bits unterschiedlicher Größe, jeweils passend für die Muttern oder Schrauben, aufgesteckt werden. Die im Schlagschrauber installierten Werkzeughalter sind in den Abmessungen ½ Zoll, ¼ Zoll, ⅜ Zoll, ¾ Zoll und 1 Zoll erhältlich. Modelle mit Sechskant sind lediglich in den Abmessungen ¼, ½ und ¾ Zoll verfügbar. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass je größer der Werkzeughalter, desto mehr Kraft oder Drehmoment kann über diesen auf die Mutter übertragen werden. Die verwendeten Muttern müssen logischerweise passend zum Werkzeughalter ausgewählt werden und sollten ebenso wie die Bits drehfest sein. Ein ½-Zoll-Vierkanthalter wird üblicherweise für den Radwechsel am Auto mit einem Schlagschrauber in Kombination mit einer Steckmutter in der Größe zwischen 17 und 21 mm verwendet.
Funktionsweise
Aber was ist eigentlich die Technik in einem Schlagschrauber? Generell hat der Schraubendreher einen Schlagmechanismus in seinem Inneren, der von einem Motor angetrieben wird, wahlweise von einem Elektro- oder einem Druckluftmotor. Mit diesem Schlagmechanismus werden Stöße auf eine Spindel ausgeübt, wobei diese sich mit starken, plötzlichen Drehungen bewegt. Die alleinige Ausnahme bildet hier der mechanische Schlagschrauber. Bei diesen Geräten wird die Rotation nicht durch einen Motor, sondern durch einen kräftigen Hammerschlag auf einen Metallkopf generiert. Bei diesem Verfahren wird die Schraube wiederholt mit einem kräftigen Hammerschlag beansprucht. Je nach Leistung des Schlagschraubers können praktisch alle Schrauben und Muttern gelöst werden.
Einsatzgebiet
Inzwischen werden Schlagschrauber in vielen Bereichen eingesetzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um den Profi-, Hobby- oder Heimwerkerbereich handelt, denn die Werkzeuge können vielfältig eingesetzt werden. Dank der speziellen impulsartigen Schraubtechnik der Schlagschrauber lassen sich selbst verrostete Schrauben blitzschnell lösen. Ursprünglich waren diese Schraubendreher für die industrielle Montage von Schraubverbindungen konzipiert. Doch seit vielen Jahren sind diese auch in fast jeder Autowerkstatt zu finden. Kein Wunder, denn beim Reifenwechsel lassen sich die Schrauben ohne großen Kraftaufwand lösen und wieder anbringen. Anders ausgedrückt: Zum angenehmen Reifenwechsel am Auto sind Schlagschrauberbremsen das ideale Werkzeug. Es ist jedoch zu beachten, dass die Reifenschrauben immer zwingend mithilfe eines Drehmomentschlüssels angezogen werden müssen! Inzwischen finden diese Werkzeuge auch im Metall- und Holzbau Verwendung, z.B. zum schnellen Ein- und Ausdrehen von Gewindeschrauben. Selbst sehr lange Spax lassen sich mit einem Schlagschrauber problemlos mit einer Hand versenken, was mit einem herkömmlichen Schraubendreher undenkbar ist. In besonderen Fällen kann der Schlagschrauber sogar für Bohrungen verwendet werden, wie es in Amerika oft von Zimmerleuten, Schreinereien oder Holzdesignern gemacht wird. Aufgrund der zahlreichen Vorzüge werden Schlagschrauber auch bei Heimwerkern immer beliebter. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Schlagschrauber für die Montage von Möbeln, für den Reifenwechsel oder ähnliches verwendet wird.
Zubehör
Damit sinnvoll mit einem Schlagschrauber gearbeitet werden kann, sollte das entsprechende Zubehör zur Verfügung stehen. In diesem Fall sind geeignete drehbare, schlagfeste Aufsätze erforderlich. Wenn nicht rotationsfeste Bits, Muttern oder Bohrer verwendet werden, kann es durchaus vorkommen, dass sie zerbröckeln oder im schlimmsten Fall sogar Muttern zum Bersten gebracht werden. Da dies zu einem erhöhten Verletzungsrisiko führt, sollte von deren Verwendung abgeraten werden.
Leerlaufdrehzahl und Leerlaufschlagzahl
Sie sollten vor dem Kauf auch die maximale Leerlaufdrehzahl berücksichtigen und in einen Vergleich mit einbeziehen. Die Werkzeuge unterscheiden sich bei dieser Kennzahl erheblich. Grundsätzlich kann man hier aber sagen: Je höher die maximale Leerlaufdrehzahl, desto rascher können Schrauben herausgedreht werden. Diese Zahl gibt also prinzipiell an, wie schnell sich die Spindel am Schlagschrauber dreht. Die Angabe U/min bedeutet Umdrehungen pro Minute.
Mit der maximalen Leerlauf-Schlagzahl wird ausgedrückt, wie viele Schläge der Schlagschrauber pro Minute auf die Spindel ausübt, also mit anderen Worten, wie oft das Gerät einen Schlag auf die Schraube geben kann. Wie bei der maximalen Leerlaufdrehzahl gilt auch hier: Je höher die maximale Leerlaufschlaganzahl, desto schneller und leichter können Schrauben gelöst werden. Aus diesem Grund ist es ratsam, dass Sie diesen Wert bei Ihrer Kaufentscheidung berücksichtigen und in den Vergleich von Schlagschraubern einfließen lassen.
Schlagschrauber-Test
Im nachfolgenden Video erhalten Sie einen Überblick und Vergleich zu mehreren handelsüblichen Modellen