Nass-Trockensauger Test

Den Nutzen eines Staubsaugers muss man wahrscheinlich niemandem erklären – gewissermaßen ist schon der Name selbsterklärend. Zudem sind diese Geräte schon seit über 100 Jahren hilfreiche Haushaltshelfer. Herkömmliche Staubsauger sind dafür gedacht, Staub und andere trockene Verschmutzungen zu beseitigen. Bei Flüssigkeiten kommen sie allerdings an ihre Grenzen. Hier kann aber der Nass-Trockensauger Abhilfe schaffen und bietet deutlich mehr Flexibilität als ein einfacheres Modell. Allerdings gibt es eine große Auswahl dieser Geräte auf dem Markt, die dazu noch für unterschiedliche Einsatzzwecke gedacht sind. Bei einer Vielzahl von Produkten wie den Geräten der GAS Serie von Bosch Professional oder auch den vergleichbaren Produkten von Kärcher, Einhell, Nilfisk oder Makita kann man aber natürlich schnell den Überblick verlieren. Wir haben für Sie einen genaueren Blick auf das Feld der Nass-Trocken-Sauger geworfen und unsere Erkenntnisse hier zusammengefasst. Wir wollen Ihnen hiermit kurz und knapp aufzeigen, wann Sie welchen dieser Sauger gebrauchen können und wann vielleicht eher nicht. Zudem möchten wir Ihnen einige beliebte Modelle aufzeigen. Letztendlich gilt natürlich auch in diesem Bereich, dass wir Ihnen in erster Linie einen Ratgeber mitgeben wollen, der Ihnen helfen wird, ein Produkt selbst einzuschätzen und somit das für Sie beste Modell auszuwählen.

 

Was genau ist ein Nass-Trockensauger?

Grob gesagt handelt es sich bei dem Nass-Trockensauger um eine Variante des Staubsaugers, die auch Flüssigkeiten aufnehmen kann. Ein herkömmlicher Staubsauger ist rein technisch gesehen natürlich auch in der Lage, Flüssigkeiten aufzusaugen, ist aber so aufgebaut, dass er diese nicht in seinem Filtersystem aufnehmen kann. Dadurch besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit in die Elektronik des Gerätes gerät und dieses beschädigt. Der Nass-Trockensauger hingegen ist von Anfang an als Mehrzwecksauger konzipiert, bei dem die aufgesaugte Flüssigkeit nicht in Kontakt mit empfindlichen Teilen kommen kann. Daddurch ist der Einsatzbereich eines Nass-Trockensaugers natürlich deutlich größer und kann in vielen Situationen ein mühseliges Wischen und Schrubben ersparen. Ein durchschnittlicher Nass-Trockensauger ist dementsprechend eine nützliche Ergänzung für jeden Haushalt. Aber geben Sie Acht: Nicht jeder Nass-Trocken-Sauger ist für den Einsatz im privaten Rahmen gedacht. Tatsächlich gibt es einige spezielle Varianten, die wir im Folgenden kurz betrachten werden.

 

IndustriesaugerAkku-NasstrockensaugerSpezielle Ausführungen

Industriesauger

Der Begriff Industriestaubsauger wird häufig synonym mit Nass-Trockensauger verwendet. Das ist aber nur bedingt richtig. Ein Industriesauger ist zwar immer ein Nass-Trockensauger, aber nicht jeder Nass-Trockensauger ist gleich ein Industriesauger. Der Übergang ist aber zugegebenermaßen fließend und es lässt sich bei manchen Modellen darüber streiten, ob es sich dabei nun bereits um einen Industriestaubsauger handelt oder nicht. Das Hauptkriterium ist hierbei die Leistungsstärke des Gerätes. Ein Industriestaubsauger muss eine deutlich höhere Saugkraft erreichen als ein Nass-Trockensauger, der im Haushalt oder in einer Werkstatt benutzt wird. Diese kraftvollen Geräte müssen nämlich nicht nur Staub, Sägespäne oder die gelegentliche Pfütze aufsaugen können, sondern auch in der Lage sein, größere Objekte wie Kieselsteine oder Reste von Bauschutt zu entfernen. Dementsprechend sind Industriesauger in der Regel auch größer und massiver gebaut. Manche dieser Sauger sind sogar so groß, dass sie auf einem Fahrzeug montiert werden müssen. All diese Merkmale schlagen sich natürlich auch im Preis nieder und sie müssen ein paar Euro mehr einplanen. Wenn Sie Ihren Nass-Trockensauger nur im kleinen Rahmen nutzen wollen, raten wir Ihnen dementsprechend eher von einem Industriesauger ab. Natürlich schadet dieser nicht, aber im Normalfall reichen kleinere Modelle vollkommen aus.

Akku-Nasstrockensauger

Akku-Nasstrockensauger gehen gewissermaßen in die entgegensetzte Richtung als die, welche Industriestaubsauger einschlagen. Konkret heißt dies: Sie opfern einen Teil Ihrer Saugleistung, um dafür mehr Mobilität und Flexibilität zu bieten. Während herkömmliche Nass-Trockensauger durchgehend Bodengeräte sind, handelt es sich bei den Akku-Modellen um Stabsauger, teilweise sind sie sogar so kompakt, dass sie als Handstaubsauger genutzt werden können. Die Stärken und Schwächen dieser Geräte sind im Grunde deckungsgleich mit denen anderer Akku-Staubsauger. Da kein lästiges Kabel vorhanden ist, kann man auch an Stellen arbeiten, die mit einem Bodensauger nicht erreichbar wären und man ist nicht auf das Vorhandensein einer Steckdose angewiesen. Auf der anderen Seite ist die Arbeitszeit aber auch durch die Laufzeit des Akkus begrenzt und nur wenige Modelle können an Saugkraft mit einem Bodensauger gleichziehen. Durch die kleinere Bauweise kann auch weniger Schmutz aufgenommen werden, was aber nur bei großen Flächen oder einem sehr hohen Verschmutzungsgrad relevant wird. Wenn Sie den Sauger nur für Ihren Haushalt benötigen, ist ein Akku-Nass-Trockensauger durchaus eine Überlegung wert. Als Werkstattsauger oder gar im kommerziellen Bereich sollten Sie aber eher bei einem kabelgebundenen Modell bleiben.

Spezielle Ausführungen

Neben diesen beiden verbreiteten und durchaus universell einsetzbaren Varianten gibt es auch Nass-Trockensauger, die entweder für sehr spezielle Aufgaben konstruiert wurden oder sich durch Ihre Bauweise abheben.
Rucksacksauger beispielsweise sind eine Variante des Industriesaugers, die wie ein Rucksack auf den Rücken geschnallt wird und dadurch etwas mehr Bewegungsfreiheit gewährt.
Staubsaugerroboter, insbesondere solche mit Wischfunktion, können teilweise ebenfalls zu den Nass-Trockensaugern gezählt werden. Diese kleinen Geräte zeichnen sich dadurch aus, dass sie autonom den Boden saugen, indem sie einer vorgegebenen Programmierung folgen. An reiner Saugkraft sind sie natürlich nicht mit einem vollwertigen Sauger zu vergleichen, was aber durch die Zeitersparnis, die sie bieten durchaus wett gemacht wird.
Schlammsauger oder Teichsauger schließlich sind hoch spezialisierte Varianten des Nass-Trockensaugers, die diesem in der Regel in puncto Leistung und Saugkraft in Nichts nachstehen. Diese Geräte werden allerdings nicht benutzt, um Böden oder Oberflächen zu reinigen, sondern um Flüssigkeits-/Feststoff-Gemische (wie den namensgebenden Schlamm) abzusaugen. Häufig sind Sie dafür auch mit einer Pumpe ausgestattet.

 

Die beliebtesten Nass-Trockensauger

 

Abgrenzung zum Nasssauger

Abgrenzung zum Nasssauger

Etwas strittig ist, ob man Nass-Sauger zu den Nass-Trockensaugern zählen kann. Prinzipiell sind diese in der Lage, problemlos Flüssigkeiten aufzusaugen, aber sie unterschieden sich von Nass-Trockensaugern dadurch, dass sie nicht zur Beseitigung von flüssigen Verschmutzungen gedacht sind. Die Idee hinter Nass-Saugern (und im weiteren Sinne auch Wisch-Robotern) ist vielmehr, dass sie selbst Reinigungsmittel an den Boden abgeben und diese mitsamt dem gelösten Schmutz wieder aufnehmen. Sie stellen damit also mehr eine Art Hybriden zwischen Wischmopp und Staubsauger dar. Für größere feuchte Verschmutzungen sollte man sie nicht ohne entsprechende Vorarbeit einsetzen, weshalb sie einen Nass-Trockensauger nicht wirklich ersetzen können – potenziell aber ergänzen, indem sie anschließende Feinsäuberungen durchführen.

Vor- und Nachteile

Vor- und Nachteile

Die Vorteile eines Nass-Trockensaugers wurden an sich zu einem guten Teil schon angesprochen. Der offensichtlichste ist natürlich, dass er sowohl Feststoffe als auch Flüssigkeiten aufsaugen kann. Dadurch bietet er natürlich deutlich mehr Anwendungen als ein herkömmlicher Staubsauger. Zudem ist ein Nass-Trockensauger in der Regel etwas leistungsstärker als seine Verwandten. Ein solches Gerät ist zudem für Allergiker-Haushalte gut geeignet, da auch kleine Partikel wie Pollen oder Tierhaare zuverlässig aufgesaugt werden.

Als Nachteil ist natürlich zu nennen, dass die meisten dieser Sauger vergleichsweise groß und unhandlich sind, was ihre Vielseitigkeit wieder etwas relativiert. Zudem bringen Sie einen erhöhten Wartungsaufwand mit sich – der Auffangbehälter muss regelmäßig (idealerweise nach jeder größeren Anwendung) gereinigt werden, um der Bildung von Keimen entgegenzuwirken.

Kessel oder Beutel?

Kessel oder Beutel?

Prinzipiell hat man bei den meisten Nass-Trockensauger-Modellen die Möglichkeit, einen Staubsaugerbeutel einzusetzen. Dies bringt auch durchaus Vorteile mit sich, da es das Reinigen des Saugers extrem vereinfacht – schließlich muss dann nur der Beutel entfernt werden. Aber dieser Komfort ist trügerisch, da der Beutel auch die Funktionsvielfalt des Gerätes einschränkt. Solange ein Beutel eingesetzt ist, kann keine Flüssigkeit sinnvoll aufgesaugt werden. Für die Aufgaben eines normalen Staubsaugers können Sie das Gerät aber natürlich noch benutzen, und wenn das die übliche Verwendung ist, steht auch dem Einsatz eines Staubsaugerbeutels nichts entgegen. Es muss aber erwähnt werden, dass die allermeisten Nass-Trocken-Sauger einen Kessel als Auffangbehälter verwenden, der auch für trockenen Staub keinen Beutel benötigt. Empfehlenswert sind hierbei auch Modelle, bei denen der Auffangbehälter vor dem Saugen mit Wasser befüllt wird. Dieses dient als ein Filter, der den Staub bindet und gestaltet zudem die Reinigung deutlich einfacher.

 

Mobilität

Wie bereits erwähnt handelt es sich bei Nass-Trockensaugern üblicherweise um recht massive Geräte, mit denen es sich eher schwierig gestaltet, auf beengterem Raum den Platz um zu manövrieren zu finden. Eine Ausnahme bilden hier nur die weniger leistungsstarken Akku-Modelle und die an sich nur im kommerziellen Bereich üblichen Rucksack-Industriesauger. Daher ist es bei diesen Geräten besonders wichtig, die Schlauchlänge und in geringerem Maß die Kabellänge im Blick zu behalten. Ein zu kurzes Kabel lässt sich natürlich recht unkompliziert mit einem Verlängerungskabel ausgleichen. Bei dem Schlauch ist dies nicht so einfach. Allerdings wird das genannte Manko meist schon vom Hersteller berücksichtigt und ausgeglichen. Die Schläuche sind mehrheitlich von Werk aus mit 3 m oder mehr schon deutlich länger als bei einem normalen Staubsauger. Dementsprechend kann der Schlauch aber auch schnell im Weg sein. Stellen Sie von daher sicher, dass der Nass-Trockensauger auch mit einer Schlauchhalterung versehen wurde.

Interessante Zusatzausstattungen

Rollen

Rollen sind an sich ein Muss für einen Nass-Trockensauger, stellen aber dennoch nicht immer einen Teil der Grundausstattung dar. Dadurch, dass diese Geräte im Normalfall recht schwer sind, raten wir Ihnen von einem Modell ohne Rollen eher ab, außer Sie wollen es rein stationär nutzen, beispielsweise zur Staubabsaugung in der Werkstatt.

Blasfunktion

Viele Modelle verfügen über eine Blasfunktion, die dem Gerät weitere Einsatzmöglichkeiten eröffnen. So kann etwa ein Werkstück sauber gepustet werden oder der Nass-Trockensauger kann zum Laubbläser umfunktioniert werden.

Polsterbürste

Eine Polsterbürste ist dann sinnvoll, wenn Sie den Nass-Trockensauger zur Wohnungsreinigung einsetzen. Sie erlaubt es, Möbelstücke oder auch Teppiche schonender zu saugen und Tierhaare oder andere faserige Verschmutzungen leichter zu lösen. Wenn Sie Ihren Sauger natürlich rein zur Balkon- oder Werkstattreinigung einsetzen wollen, brauchen Sie dieses Feature nicht unbedingt.

Pumpen

Eine sehr spezielle Ausstattung ist eine Pumpfunktion. Mit dieser kann der Inhalt des Auffangbehälters bequem abgepumpt werden, was natürlich dann Sinn ergibt, wenn man es mit großen Mengen flüssigen oder schlammigen Schmutzes zu tun hat. So ist es zum Beispiel auch möglich, einen gefluteten Keller zu reinigen. Für den Alltagsgebrauch ist dieses teure Zubehör aber nicht sinnvoll.

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