Laser-Entfernungsmesser Test

Ein grundlegender Bestandteil aller handwerklichen Tätigkeiten ist es, zunächst Maße festzulegen, sodass alle Teile zueinanderpassen. Das gilt natürlich auch beim Aufbau und der Einrichtung von Räumen. Klassischerweise wird hierfür ein Zollstab verwendet, aber mittlerweile hat sich ein anderes, nützliches Gerät zu diesem Zweck etabliert: der Laser-Entfernungsmesser. Dieser praktische kleine Helfer macht Messarbeiten zu einem Kinderspiel. Aber was genau sollte ein solches Gerät können und wie funktioniert es eigentlich? Diese Fragen und mehr wollen wir in unserem Laser-Entfernungsmesser-Test beantworten. Wie immer wollen wir Ihnen hier bei Bautomatik nicht nur unsere Testsieger präsentieren, sondern auch hilfreiche Informationen bereitstellen. Damit sind Sie für den Kauf ausgezeichnet gewappnet und können ein Produkt, welches bei Amazon oder im Baumarkt angeboten wird, auch eigenständig einschätzen.

Was ist eigentlich ein Laser?

Der Begriff Laser ist ein Akronym für Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation. Damit kann man natürlich nicht unbedingt mehr anfangen, als mit dem Begriff selbst. Grob gesagt, handelt es sich um einen stark gebündelten Lichtstrahl. Laserstrahlen sind unter normalen Umständen mit bloßem Auge nicht sichtbar, sondern nur dann erkennbar, wenn sie auf ein Objekt stoßen oder durch Partikel in der Luft sichtbar gemacht werden. Auch wenn man bei Lasern vielleicht an Waffen aus Science-Fiction-Filmen denkt, sind Laser recht alltäglich. Sie werden nicht nur in der Messtechnik eingesetzt, sondern auch bei Scannern, in der Medizin oder zu Unterhaltungszwecken. Hoch konzentrierte Laser können zwar Verbrennungen hervorrufen und Objekte entzünden, allerdings trifft das auf „Alltagslaser“ wie bei den hier betrachteten Laser-Entfernungsmessern nicht zu, da sie in einer niedrigeren Laserklasse eingeordnet sind. Was sie allerdings vermeiden sollten, ist direkt in den Laser zu blicken, da dieser Schäden an dem empfindlichen Auge hervorrufen und im schlimmsten Fall sogar zu einer Erblindung führen kann.

Funktionsweise des Laser-Entfernungsmessers

Das Funktionsprinzip eines Laser-Entfernungsmessers, auch Laser-Distanzmesser genannt, basiert darauf, dass ein (fürs bloße Auge unsichtbarer) Laserstrahl ausgesendet wird. Sobald dieser auf eine Oberfläche stößt, wird er zum Gerät zurück reflektiert. Der Entfernungsmesser misst hierbei nicht, wie man meinen könnte die Entfernung, sondern vielmehr die Zeit, welche der Lichtstrahl braucht, um die Strecke zurückzulegen. Anhand dieser kann das Gerät aber den Abstand errechnen und auf dem Display anzeigen. Je nach Modell weist ein solcher Distanzmesser auch weitere Funktionen auf, die ebenfalls auf entsprechenden Berechnungen basieren. Hochwertige Entfernungsmesser haben häufig auch eine Bluetooth-Verbindung, über welche die Daten der Messung an eine App weitergegeben werden können.

Anwendungsgebiete

Laser-Entfernungsmesser werden von Heimwerkern und Profis gleichermaßen gerne genutzt, da sie eine leicht transportierbare und präzise Alternative zu Zollstock und Maßband darstellen. Da sie idealerweise zur Anwendung kommen, wenn keine Hindernisse die Sicht einschränken, werden Sie vor allem bei Rohbauten gerne eingesetzt. Aber auch bei Vermessungen im Außenbereich werden sie aufgrund der vergleichsweise hohen Reichweite gerne genutzt. Prinzipiell auch zu den Laser-Entfernungsmessern zu zählen, aber anders aufgebaut sind Geräte, wie sie bei Landvermessungen zum Tragen kommen. Auch Golfer und Jäger nutzen bisweilen Laser-Distanzmesser, allerdings sind diese im Vergleich zu den bei Handwerkern gebräuchlichen Modellen sehr viel ungenauer.

Diese Modelle haben uns besonders beeindruckt

Vor- und Nachteile

Vorteile

Nachteile

Auch wenn viele Handwerker weiterhin auf die Klassiker bei der Entfernungsmessung, namentlich Rohrstock oder Maßband, setzen, bietet ein Laser-Entfernungsmesser einige Vorteile, die man nicht von der Hand weisen kann. Diese Messgeräte sind einfach anzuwenden und liefern sowohl schnelle als auch präzise Ergebnisse. Auch Entfernungen von bis zu 100 Meter stellen dabei kein Hindernis dar. Darüber hinaus sind die meisten Geräte mit nützlichen Zusatzfunktionen ausgestattet, welche die Arbeit noch zusätzlich erleichtern. Auf der anderen Seite muss man aber auch ganz klar sagen: Laser-Entfernungsmesser sind nicht unbedingt günstig. Selbst bei einfachen Geräten wird man in der Regel 50 Euro oder mehr zahlen müssen, ein Modell mit umfangreichen Funktionen liegt bei ca. 200 Euro oder mehr. Wenn zu viele Partikel in der Luft sind (z.B. Nebel oder Staub) kann es auch vorkommen, dass der Laser-Entfernungsmesser an Effektivität verliert. Und natürlich darf man auch nicht vernachlässigen, dass diese Geräte elektrisch, um genauer zu sein, mit einer Batterie betrieben werden. Diese hat nur eine begrenzte Laufzeit und ohne geladene Batterien wird der Entfernungsmesser nicht funktionieren.

Die drei wichtigsten Hersteller

BoschKaleasLeica

Bosch

Der in Stuttgart verortete Hersteller Bosch ist einer der bekanntesten Hersteller von Elektrogeräten in Deutschland und erfreut sich auch internationaler Beliebtheit. Bosch überzeugt in der Regel durch eine hochwertige Verarbeitung und dabei sind auch Laser-Entfernungsmesser keine Ausnahme. In der Sparte Bosch Professional, welche sich an professionelle Handwerker richtet, hat der Hersteller die GLM-Reihe auf den Markt gebracht, während die PLR- und die Zamo-Serie aus der Sparte Bosch Home and Garden mehr auf Heimwerker ausgerichtet sind.

Kaleas

Das in Baden-Württemberg ansässige Unternehmen Kaleas hat ein weitgefächertes Sortiment, wobei der Schwerpunkt auf kleinen Elektrowerkzeugen und Messgeräten liegt. Empfehlenswert ist hierbei die LDM-Reihe, die mit vielen Funktionen zu einem vergleichsweise günstigen Preis aufwarten kann.

Leica

Der schweizer Hersteller Leica ist ein Spezialist für optische Geräte sowie Messinstrumente und ist seinerseits wieder eine Tochtergesellschaft des schwedischen Messtechnik-Konzerns Hexagon. Mit der Disto-Reihe, die heute auch noch durch technische Innovationen glänzt, hat Leica den weltweit ersten Laser-Entfernungsmesser auf den Markt gebracht und ist nach wie vor einer der führenden Produzenten in dieser Sparte. Dies schlägt sich allerdings auch oft im Preis nieder.

Wichtige Zusatzfunktionen

Die meisten Laser-Entfernungsmesser sind nicht nur in der Lage, Entfernungen zu messen, sondern können auch weitere Aufgaben erfüllen. An sich ist das auch nicht überraschend, denn durch seine Arbeitsweise muss ein solcher Entfernungsmesser von Natur aus in der Lage sein, Rechnungen durchzuführen.
  • Eine übliche Zusatzfunktion bei Laser-Entfernungsmessern ist die Fähigkeit, Flächen- und Volumenberechnungen durchzuführen. Dies ist nützlich, um das benötigte Volumen an Füllmaterial (z.B. Estrich) für einen Raum zu bestimmen oder zu berechnen, wie viele m² Teppich oder Tapeten man bei der Einrichtung benötigen wird.
  • In diesem Zusammenhang ist auch eine Additions- und Subtraktions-Funktion sehr nützlich. Bei dieser werden gemessene oder errechnete Werte im Messbereich gespeichert und können miteinander verrechnet werden.
  • Um die Messgenauigkeit zu erhöhen verfügen viele Laserdistanzmesser auch über eine digitale Wasserwaage, welche Auskunft darüber gibt, ob das Gerät wirklich waagrecht ausgerichtet ist.
  • Ebenfalls ein häufiges Feature ist eine Pythagoras-Berechnung. Diese basiert auf dem Satz des Pythagoras, der vielleicht noch aus Schulzeiten ein Begriff sein könnte (a² + b² = c²). Mit diesem ist es möglich, die Seitenlängen eines rechtwinkligen Dreieckes zu bestimmen. Dies wird dann relevant, wenn Sie die Höhe eines Raumes benötigen, während Sie Messungen in einem Rohbau durchführen oder andere Umstände dazu führen, dass Sie die Raumhöhe nicht direkt messen können. In dem Fall messen Sie einfach den Abstand zur Wand und einer schräge nach oben ausgerichteten Fläche, das Gerät nutzt dann die Funktion, um die Wandhöhe zu bestimmen.
  • Eine letzte Funktion, welche hier noch Erwähnung finden soll, ist die Dauermessung. Mit dieser legen Sie zunächst einen gewünschten Abstand in Metern fest. Dann bewegen Sie sich durch den Raum auf die angepeilte Wand zu bzw. von dieser weg. Das Gerät führt dabei durchgehend Messungen durch, bis Sie den gewünschten Abstand erreicht haben und signalisiert Ihnen dies. Diese Funktion ist recht nützlich, wenn Sie etwa die korrekte Position einer Lampe ausloten wollen.

Was tun bei ungeeigneten Oberflächen?

Während ein Laserentfernungsmesser bei Oberflächen wie Holz, Stein oder Beton in der Regel problemlos funktioniert, kann er bei anderen Materialien Probleme bekommen. Zum einen sind hier reflektierende Oberflächen, wie etwa aus Metall oder aus einem verspiegelten Material zu nennen. Die werfen das Licht in Winkeln zurück, die das Gerät nicht gut erfassen kann, worunter die Messgenauigkeit leidet. Ähnlich problematisch ist es bei lichtdurchlässigen Oberflächen wie Glas oder Plexiglas. Durch diese geht der Laserstrahl einfach hindurch, bis er auf ein dahinterliegendes Objekt stößt.
Das heißt nun aber nicht unbedingt, dass der Laser-Entfernungsmesser in diesen Fällen nutzlos wird. Für derartige Fälle gibt es spezielle Scheiben oder Platten, die auf der Oberfläche platziert werden müssen. Zur Bequemlichkeit sind diese meist auch mit einem Zielkreuz versehen. Allerdings sind derartige Platten häufig nicht Teil des Lieferumfangs und stellen daher eine zusätzliche Investition dar.

Wie schlagen sich Ultraschall-Entfernungsmesser im Vergleich?

Eine Alternative zum Laser-Entfernungsmesser stellt der Ultraschall-Entfernungsmesser dar. Dieser wirkt auf den ersten Blick sehr ähnlich wie ein Laser-Entfernungsmesser und auch die Grundfunktion ist mehr oder minder dieselbe. Allerdings nutzen diese Geräte, wie der Name ja bereits verrät, Ultraschall anstelle eines Lasers. Sie messen in dem Fall also die Zeit, die eine Ultraschallwelle benötigt, um zum Gerät zurückgesendet zu werden. Im Vergleich zu Laser-Messgeräten sind Ultraschallmodelle leider um einiges ungenauer und auch schwieriger auszurichten. Auf Grund dieses Mangels an Genauigkeit können sie Lasergeräte nicht wirklich ersetzen. Lassen Sie sich übrigens auch nicht davon verwirren, wenn sie diese Geräte mit einem Laser als Ausstattung sehen. Das heißt leider nicht, dass es sich um ein Kombigerät handelt, sondern dass das Messgerät über einen Laser zur Ausrichtung verfügt.

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