Ein grundlegender Bestandteil aller handwerklichen Tätigkeiten ist es, zunächst Maße festzulegen, sodass alle Teile zueinanderpassen. Das gilt natürlich auch beim Aufbau und der Einrichtung von Räumen. Klassischerweise wird hierfür ein Zollstab verwendet, aber mittlerweile hat sich ein anderes, nützliches Gerät zu diesem Zweck etabliert: der Laser-Entfernungsmesser. Dieser praktische kleine Helfer macht Messarbeiten zu einem Kinderspiel. Aber was genau sollte ein solches Gerät können und wie funktioniert es eigentlich? Diese Fragen und mehr wollen wir in unserem Laser-Entfernungsmesser-Test beantworten. Wie immer wollen wir Ihnen hier bei Bautomatik nicht nur unsere Testsieger präsentieren, sondern auch hilfreiche Informationen bereitstellen. Damit sind Sie für den Kauf ausgezeichnet gewappnet und können ein Produkt, welches bei Amazon oder im Baumarkt angeboten wird, auch eigenständig einschätzen.
Was ist eigentlich ein Laser?
Funktionsweise des Laser-Entfernungsmessers
Anwendungsgebiete
Diese Modelle haben uns besonders beeindruckt
Vor- und Nachteile
Vorteile |
Nachteile |
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Auch wenn viele Handwerker weiterhin auf die Klassiker bei der Entfernungsmessung, namentlich Rohrstock oder Maßband, setzen, bietet ein Laser-Entfernungsmesser einige Vorteile, die man nicht von der Hand weisen kann. Diese Messgeräte sind einfach anzuwenden und liefern sowohl schnelle als auch präzise Ergebnisse. Auch Entfernungen von bis zu 100 Meter stellen dabei kein Hindernis dar. Darüber hinaus sind die meisten Geräte mit nützlichen Zusatzfunktionen ausgestattet, welche die Arbeit noch zusätzlich erleichtern. | Auf der anderen Seite muss man aber auch ganz klar sagen: Laser-Entfernungsmesser sind nicht unbedingt günstig. Selbst bei einfachen Geräten wird man in der Regel 50 Euro oder mehr zahlen müssen, ein Modell mit umfangreichen Funktionen liegt bei ca. 200 Euro oder mehr. Wenn zu viele Partikel in der Luft sind (z.B. Nebel oder Staub) kann es auch vorkommen, dass der Laser-Entfernungsmesser an Effektivität verliert. Und natürlich darf man auch nicht vernachlässigen, dass diese Geräte elektrisch, um genauer zu sein, mit einer Batterie betrieben werden. Diese hat nur eine begrenzte Laufzeit und ohne geladene Batterien wird der Entfernungsmesser nicht funktionieren. |
Die drei wichtigsten Hersteller
Bosch
Der in Stuttgart verortete Hersteller Bosch ist einer der bekanntesten Hersteller von Elektrogeräten in Deutschland und erfreut sich auch internationaler Beliebtheit. Bosch überzeugt in der Regel durch eine hochwertige Verarbeitung und dabei sind auch Laser-Entfernungsmesser keine Ausnahme. In der Sparte Bosch Professional, welche sich an professionelle Handwerker richtet, hat der Hersteller die GLM-Reihe auf den Markt gebracht, während die PLR- und die Zamo-Serie aus der Sparte Bosch Home and Garden mehr auf Heimwerker ausgerichtet sind.
Kaleas
Das in Baden-Württemberg ansässige Unternehmen Kaleas hat ein weitgefächertes Sortiment, wobei der Schwerpunkt auf kleinen Elektrowerkzeugen und Messgeräten liegt. Empfehlenswert ist hierbei die LDM-Reihe, die mit vielen Funktionen zu einem vergleichsweise günstigen Preis aufwarten kann.
Leica
Der schweizer Hersteller Leica ist ein Spezialist für optische Geräte sowie Messinstrumente und ist seinerseits wieder eine Tochtergesellschaft des schwedischen Messtechnik-Konzerns Hexagon. Mit der Disto-Reihe, die heute auch noch durch technische Innovationen glänzt, hat Leica den weltweit ersten Laser-Entfernungsmesser auf den Markt gebracht und ist nach wie vor einer der führenden Produzenten in dieser Sparte. Dies schlägt sich allerdings auch oft im Preis nieder.
Wichtige Zusatzfunktionen
- Eine übliche Zusatzfunktion bei Laser-Entfernungsmessern ist die Fähigkeit, Flächen- und Volumenberechnungen durchzuführen. Dies ist nützlich, um das benötigte Volumen an Füllmaterial (z.B. Estrich) für einen Raum zu bestimmen oder zu berechnen, wie viele m² Teppich oder Tapeten man bei der Einrichtung benötigen wird.
- In diesem Zusammenhang ist auch eine Additions- und Subtraktions-Funktion sehr nützlich. Bei dieser werden gemessene oder errechnete Werte im Messbereich gespeichert und können miteinander verrechnet werden.
- Um die Messgenauigkeit zu erhöhen verfügen viele Laserdistanzmesser auch über eine digitale Wasserwaage, welche Auskunft darüber gibt, ob das Gerät wirklich waagrecht ausgerichtet ist.
- Ebenfalls ein häufiges Feature ist eine Pythagoras-Berechnung. Diese basiert auf dem Satz des Pythagoras, der vielleicht noch aus Schulzeiten ein Begriff sein könnte (a² + b² = c²). Mit diesem ist es möglich, die Seitenlängen eines rechtwinkligen Dreieckes zu bestimmen. Dies wird dann relevant, wenn Sie die Höhe eines Raumes benötigen, während Sie Messungen in einem Rohbau durchführen oder andere Umstände dazu führen, dass Sie die Raumhöhe nicht direkt messen können. In dem Fall messen Sie einfach den Abstand zur Wand und einer schräge nach oben ausgerichteten Fläche, das Gerät nutzt dann die Funktion, um die Wandhöhe zu bestimmen.
- Eine letzte Funktion, welche hier noch Erwähnung finden soll, ist die Dauermessung. Mit dieser legen Sie zunächst einen gewünschten Abstand in Metern fest. Dann bewegen Sie sich durch den Raum auf die angepeilte Wand zu bzw. von dieser weg. Das Gerät führt dabei durchgehend Messungen durch, bis Sie den gewünschten Abstand erreicht haben und signalisiert Ihnen dies. Diese Funktion ist recht nützlich, wenn Sie etwa die korrekte Position einer Lampe ausloten wollen.
Was tun bei ungeeigneten Oberflächen?
Das heißt nun aber nicht unbedingt, dass der Laser-Entfernungsmesser in diesen Fällen nutzlos wird. Für derartige Fälle gibt es spezielle Scheiben oder Platten, die auf der Oberfläche platziert werden müssen. Zur Bequemlichkeit sind diese meist auch mit einem Zielkreuz versehen. Allerdings sind derartige Platten häufig nicht Teil des Lieferumfangs und stellen daher eine zusätzliche Investition dar.
Wie schlagen sich Ultraschall-Entfernungsmesser im Vergleich?
Eine Alternative zum Laser-Entfernungsmesser stellt der Ultraschall-Entfernungsmesser dar. Dieser wirkt auf den ersten Blick sehr ähnlich wie ein Laser-Entfernungsmesser und auch die Grundfunktion ist mehr oder minder dieselbe. Allerdings nutzen diese Geräte, wie der Name ja bereits verrät, Ultraschall anstelle eines Lasers. Sie messen in dem Fall also die Zeit, die eine Ultraschallwelle benötigt, um zum Gerät zurückgesendet zu werden. Im Vergleich zu Laser-Messgeräten sind Ultraschallmodelle leider um einiges ungenauer und auch schwieriger auszurichten. Auf Grund dieses Mangels an Genauigkeit können sie Lasergeräte nicht wirklich ersetzen. Lassen Sie sich übrigens auch nicht davon verwirren, wenn sie diese Geräte mit einem Laser als Ausstattung sehen. Das heißt leider nicht, dass es sich um ein Kombigerät handelt, sondern dass das Messgerät über einen Laser zur Ausrichtung verfügt.