Glaskleber Test

Wenn einmal ein Glas oder eine Blumenvase zu Bruch geht, neigt man schnell dazu, den zerbrochenen Gegenstand in den Müll zu befördern. Auch bei einem kaputten Handydisplay ist der erste Reflex im Normalfall, es ersetzen zu wollen. Aber das muss nicht zwangsläufig der Fall sein. Zugegebenermaßen, Glas ist ein sehr heikles Medium und wenn man nur noch einen Haufen kleiner Scherben über hat, ist es vielleicht tatsächlich nicht die Mühe wert, diese wieder zusammen zu puzzeln. Aber für weniger verheerende Fälle gibt es spezielle Klebstoffe, um den Schaden wieder rückgängig zu machen. Welche Mittel Ihnen hierbei zur Verfügung stehen und welche davon am ehesten zu empfehlen sind, wollen wir in diesem Vergleich abklären. Dabei sind natürlich verschiedene Eigenschaften zu beachten, beispielsweise wie gut und fest der Klebstoff hält oder wie schnell er trocknet. Auf der anderen Seite müssen Sie sich auch über die Verwendung des Klebstoffes Gedanken machen, denn ein solcher Artikel ist meist auf eine bestimmte Art der Reparatur ausgerichtet. Gerade die großen Hersteller in diesem Bereich halten es so, dass ein jedes Produkt für sehr spezialisierte Aufgaben und klar definierte Flächen konzipiert ist. Um einen besseren Überblick zu bekommen, bieten wir aber diesen Ratgeber.

Eigenschaften

Um Glas auch effektiv wieder kleben zu können, muss der Kleber gewisse Eigenschaften aufweisen – ein herkömmlicher Alleskleber reicht im Normalfall nicht aus. Je nachdem, was sie reparieren wollen, können manche dieser Attribute auch ausgeklammert werden, aber je mehr davon erfüllt werden, umso zufriedener sind im Zweifelsfall mit dem Ergebnis.

In den meisten Fällen ein entscheidender Punkt ist, dass der Glaskleber wasserunlöslich sein sollte, da viele Glasgegenstände hoher und beständiger Feuchtigkeit ausgesetzt werden.
Ebenfalls von Vorteil ist, wenn der Kleber temperaturbeständig ist, sprich sich bei Hitze nicht aufweicht oder bei Kälte brüchig wird.
Wenn es sich um einen Gegenstand handelt, der von Personen oder Haustieren in engem Kontakt steht, sollte der Kleber auch lebensmittelecht sein.
Ein letzter Punkt schließlich ist die Farbe des Glasklebers. Im Idealfall ist dieser auch im ausgehärteten Zustand transparent, andernfalls sticht der reparierte Riss oder Bruch optisch stark hervor.

SilikonkleberUV-KleberEpoxidkleber

Silikonkleber

Silikon ist den meisten Handwerkern und Heimwerkern als Abdichtmasse und Montagekleber auf dem Bau bekannt. Dieselben Eigenschaften, wegen derer Silikon dort eingesetzt wird, sprechen auch für seinen Einsatz als Glaskleber. Silikon ist nämlich sowohl wasserabweisend als auch temperaturresistent und haftet auf den meisten Oberflächen, Glas eingeschlossen. Die Haftwirkung von Silikonklebern ist zudem sehr groß, sobald sie ausgehärtet sind. Der Nachteil an Silikon ist, dass es klar erkennbar ist, wo es eingesetzt wurde und es bei starker Beanspruchung mit der Zeit rissig werden und aufbrechen kann. Sehr gut eignet sich Silikonkleber beispielsweise zum Aquarien- oder Terrarienbau, wobei sie dabei Acht geben müssen, kein Bausilikon zu verwenden. Letzteres enthält häufig Fungizide, die sich auch auf Tiere negativ auswirken können. Für Hitze-strapazierte Glasflächen, wie etwa am Kamin oder am Backofen gibt es zudem spezielle Hochtemperatur-Silikonkleber, die auch extremer Hitze standhalten können.

UV-Kleber

UV-Kleber haben ihren Namen davon, dass sie unter ultraviolettem Licht aushärten müssen. Dies muss nicht unbestimmt durch eine Speziallampe geschehen, auch Sonnenlicht reicht vollkommen aus. Sie müssen allerdings damit rechnen, dass die Aushärtezeit länger wird, je weniger stark das UV-Licht konzentriert ist. Diese lange Aushärtezeit ist auch der einzige wirkliche Nachteil von UV-Klebern. UV-Kleber sind ausgezeichnet zum Kleben von Glas geeignet, da sie nicht nur wasserfest und hitzebeständig sind, sondern auch komplett transparent werden, wenn sie aushärten – im Idealfall werden Risse dadurch nahezu spurlos beseitigt. Die Kleber existieren zudem sowohl in niedriger als auch in hoher Viskosität, was ihre Möglichkeit noch vielseitiger macht. Worauf Sie achten sollten ist allerdings, ob der Kleber auch als lebensmittelecht deklariert wurde. Wenn nicht, sollten Sie damit keine Trinkgläser oder vergleichbare Gegenstände reparieren.

Epoxidkleber

Bei diesen Klebern handelt es sich um Zweikomponenten-Klebstoffe, die aus einem Epoxid-Harz und einem Härtungsmittel bestehen. Diese beiden Substanzen werden erst kurz vor der Anwendung vermengt und bilden sehr stabile, transparente Verbindungen. Auch bei den Epoxyklebern sind ideale Eigenschaften für Glas vorhanden, denn weder Feuchtigkeit noch Temperaturschwankungen machen dem ausgehärteten Kleber Probleme, im Normalfall ist der Klebstoff zudem lebensmittelecht. Häufig werden derartige Kleber in einer Kartusche mit einer Doppelkammer angeboten, so dass man als Kunde nicht mühsam die beiden Komponenten abmessen und durchmischen muss. Seien Sie im Umgang mit Epoxidklebern allerdings vorsichtig: Zum einen steht Ihnen nur begrenzte Zeit zur Verfügung, bevor der Kraftkleber aushärtet. Deswegen ist es schwierig, mit Epoxidklebern größere Glasflächen zu verkleben. Zum anderen müssen Sie sich bewusst sein, dass die Reaktion der beiden Komponenten stark exotherm verläuft. In anderen Worten: die Mixtur wird sehr heiß, je nach Art des Klebers sogar heiß genug, um eine Brandgefahr darzustellen. Von daher sollten Sie mit dem Epoxykleber auch keine hitzeempfindlichen Materialien wie Holz oder Paper behandeln.

PU-Kleber

  • Das PU in der Bezeichnung dieser Klebstoffe steht für Polyurethan. Polyurethan ist ein sehr vielseitiger Stoff, der vor allem als Grundierung für Lacke Anwendung findet. Es ist wasserfest und temperaturresistent, und diese Eigenschaft gibt es auch an Kleber auf PU-Basis weiter. Polyurethankleber sind in der Lage, die meisten Materialien miteinander zu verbinden und auch lang anhaltende Verbindungen zu schaffen. Ähnlich wie Epoxidkleber bestehen die PU-Kleber aus einem Harz und einem Härtungsmittel, jedoch ist die Aushärtezeit weniger knapp bemessen. Es ist daher auch möglich, bereits angemischten PU-Kleber zu erstehen und zu verwenden. Von der Anwendung bei Gefäßen, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, ist leider eher abzuraten. Ausgehärtete Polyurethan-Verbindungen gelten zwar als komplett unbedenklich, in noch nicht ausgehärtetem Zustand sondern sie aber potenziell karzinogene Stoffe ab. Häufig enthalten diese Kleber zudem Zusätze, die nicht mit Nahrungsmitteln in Kontakt kommen sollten.

Sekundenkleber

Heißkleber

Wenn Sie Sekundenkleber für Glasreparaturen einsetzen wollen, sollten Sie eher vorsichtig sein. Nehmen Sie auf jeden Fall einen speziellen Glas-Sekundenkleber, sonst werden Sie an dem Ergebnis nicht lange Freude haben. Auch die Spezial-Sekundenkleber sollte man ein wenig kritisch sehen. Auf der positiven Seite lässt sich vermerken, dass diese meist transparent und wasserfest sind und in vielen Fällen auch keine Probleme durch Temperaturschwankungen bekommen – was an sich ja gute Kriterien für einen Glaskleber sind. Das Problem mit diesen Klebern lässt sich aber aus dem Namen herauslesen: Sie entfalten Ihre Wirkung innerhalb von Sekunden. Was erst einmal gut klingt, heißt auf der anderen Seite aber auch, dass der Power Klebstoff keinen Spielraum für Fehler lässt. Sollte etwas vom Kleber daneben gehen, werden Sie im Nachhinein große Schwierigkeiten haben, diesen wieder zu entfernen und auch das Nachkorrigieren der Reparaturstelle wird schwierig. Für Notreparaturen ist ein Sekundenkleber daher eine gute Lösung, wenn Sie einen Gegenstand so wieder herrichten wollen, dass er auch ästhetisch noch ansprechend ist, raten wir Ihnen eher ab. Hier muss gleich gesagt werden: Für langfristige Reparaturen ist eine Heißklebepistole definitiv nicht geeignet. Aber diese Geräte sollen hier dennoch Erwähnung finden, da sie sehr beliebt sind, um Glaskomponenten zu Deko-Zwecken miteinander zu verkleben. Heißkleber sind zumindest einmal wasserresistent und bei normalen Temperaturen stabil, zudem härten sie transparent aus. Allerdings besteht die Klebewirkung des Heißklebers nur daraus, dass ein Kunststoff geschmolzen wird und wieder erstarrt, weshalb der physisch ohne übermäßige Kraftanstrengung wieder abgelöst werden kann. Wenn man einen kurzfristigen Notbehelf braucht, ist das nicht weiter störend und für Dekorationen kann es sogar von Vorteil sein – mit einem Heißkleber ist ein Glasobjekt wie z.B. ein Windlicht schnell dekoriert, aber die Dekorelemente können auch fast genauso schnell wieder entfernt werden.

Tipps zum richtigen Kleben

    • Nehmen Sie sich die Zeit und bereiten Sie den Arbeitsplatz vor. Glaskleber sind sehr hartnäckig und könnten schlimmstenfalls Ihren Tisch ruinieren.
    • Stellen Sie sicher, dass Sie auch den richtigen Kleber für Ihr Projekt gewählt.
    • Setzen Sie die zu verklebenden Teile erst einmal probeweise zusammen. Dadurch wissen Sie, wie Sie vorgehen müssen, wenn der Kleber aufgetragen ist.
    • Reinigen Sie das Glas gründlich. Dabei ist vor allem wichtig, dass es sowohl trocken als auch fettfrei ist. Das Gleiche gilt auch, wenn Sie das Glas mit Metall oder Holz verkleben wollen.
    • Tragen Sie wenn möglich Handschuhe. So verhindern Sie, dass das Fettfilm Ihrer Haut die Teile neu verschmutzt.
    • Tragen Sie den Klebstoff vorsichtig auf. Seien Sie eher sparsam, üblicherweise genügt es auch, nur eine Seite mit dem Kleber zu bestreichen.
    • Fixieren Sie die zu verklebenden Teile, bis der Klebstoff ausgehärtet ist. Wie lange das dauert, hängt von dem verwendeten Kleber ab.
    • Entfernen Sie schließlich eventuelle Klebstoffreste. Wenn dieser noch feucht ist, genügt ein Stück Küchenpapier. Wenn die Reste bereits eingetrocknet sind, kratzen Sie diese vorsichtig mit einer passenden Klinge, beispielsweise einem Rasiermesser oder einem Ofenschaber ab.

Anwendungsgebiete

Wie Sie aus den Beschreibungen der einzigen Klebstoffarten schon herauslesen konnten, sind Glaskleber vielseitig anwendbar. Aber wir wollen Ihnen noch ein paar konkrete Anwendungsbeispiele mit auf den Weg geben.

Für kleinere Reparaturen, wie bei zerbrochenen Trinkgläsern, Vasen oder Modeschmuckstücken sind herkömmliche Glaskleber natürlich am besten geeignet.

Wenn Sie an ein Aquarium oder einem Terrarium arbeiten, können Sie Glaskleber zum Einsatz bringen. Das gilt sowohl, wenn Sie es selbst zusammen bauen, als auch um Sprünge zu reparieren. Stellen Sie aber sicher, dass der Klebstoff für die Tiere unbedenklich ist! Er sollte außerdem besonders beständig und witterungsresistent sein. Wenn es sich um ein Aquarium mit Salzwasserfischen handelt, sollten Sie außerdem davor abklären, dass der Kleber von dem Wasser nicht angegriffen wird.

Duschen und andere Badarmaturen, bei denen man es häufig mit dem Verbund unterschiedlicher Materialien zu tun hat, lassen sich ebenfalls mit einem Glaskleber angehen. Hier ist natürlich vor allem die Feuchtigkeitsresistenz ein entscheidender Faktor. Bei größeren Beschädigungen sollten Sie allerdings besser einen Fachmann zurate ziehen.

Ähnliches gilt bei Glasflächen im Außenbereich, wie etwa Fenstern oder Außenspiegeln. Kleinere Risse und Sprünge können mit einem geeigneten, witterungsfesten Klebstoff eigenhändig erledigt werden, bei großflächigen Beschädigungen lohnt sich ein Besuch eines Handwerkers vielleicht mehr.

Risse an den Glasscheiben eines Backofens oder Kamins sind für einen passenden Glaskleber kein Problem, allerdings sollte in dem Fall ein ganz besonderer Wert auf Hitzebeständigkeit gelegt werden.

Auch Handydisplays können theoretisch mit einem Glaskleber behandelt werden, allerdings ist das nur bei kleinen Kratzern und minimalen Rissen sinnvoll. Bei großen Rissen würde man mehr Schaden anrichten als Gutes tun und sollte das Display lieber sofort austauschen lassen.

Letztlich ebenfalls ein Gebiet, in dem Sie einen Glaskleber zum Einsatz bringen können, sind Dekorationen. Die Techniken, mit denen Sie Glas verzieren können, sind vielfältig, und dementsprechend müssen Sie auch den verwendeten Kleber darauf anpassen. Achten Sie vor allem darauf, dass der Klebstoff mit keiner der Bastelmaterialien negativ reagiert.

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