Hier zeigen wir Ihnen die besten Einhand-Winkelschleifer mit all ihren Vor- und Nachteilen. Dabei standen insbesondere die Hersteller: Bosch, Makita, Scheppach, Einhell und Worx im Fokus. Der Winkelschleifer ist ein Werkzeug, das seinen Weg ins Repertoire vieler Handwerker, aber auch zahlreicher Heimwerker gefunden hat. Das hat auch durchaus seine Berechtigung, denn gerade bei der Arbeit mit harten Materialien wie Metall oder Stein erleichtert ein Trennschleifer die Arbeit ungemein. Besonders praktisch ist es dann natürlich, wenn man zusätzlich noch ein handliches und leicht zu bedienendes Gerät zur Verfügung hat. Und genau das bietet ein Einhand-Winkelschleifer. Aber auch bei diesen Geräten gibt es natürlich Unterschiede in Funktionalität, Qualität und letztendlich auch dem Preis. Wir haben für Sie eine Reihe dieser Geräte getestet und auch ganz allgemein die Kategorie Einhand Trennschleifer unter die Lupe genommen.
Abgrenzung zu Zweihand-Winkelschleifern
Der offensichtlichste Unterschied zu Zweihand-Winkelschleifern ist natürlich die Größe der Einhand-Winkelschleifer. Während letztere (zumindest in der Theorie, mehr dazu im Kapitel Handhabung) einhändig geführt werden können, müssen erstere mit beiden Händen genutzt werden, oder man verliert schnell die Kontrolle über das leistungsstarke Gerät. Wie sie daraus auch herauslesen können, sind zweihändige Trennschleifer wesentlich leistungsstärker als ihre kleineren Verwandten. Viele von Ihnen werden auch nicht elektrisch, sondern mit Druckluft oder einem Verbrennungsmotor angetrieben. Sie nehmen natürlich auch größere Trennscheiben, üblicherweise mit einem Durchmesser von 230 mm auf. Beim kommerziellen Gebrauch wird daher oft den Zweihandwinkelschleifern der Vorzug gegeben, vor allem, wenn es um die Bearbeitung sehr harter Materialien wie Stein und Beton geht. Aber die Arbeitskraft bringt einen gewissen Mangel an Präzision mit. Wenn es um feine Arbeiten geht, greifen daher auch Profis gerne einmal zu einem Einhand-Gerät. Für den durchschnittlichen Heimwerker stellt ein Einhandtrennschleifer ohnehin die bessere Wahl dar, sofern man keine Großprojekte vor Augen hat.
Die Top-Modelle
Mini-Winkelschleifer
Mini-Winkelschleifer sind im Grunde besonders kleine Einhand-Winkelschleifer. Sie sind so kompakt und leicht gebaut, dass sie tatsächlich sinnvoll und gut einhändig geführt werden können. Dadurch sind sie auch in beengten Räumen sinnvoll einsetzbar. Auch die Schleifscheiben sind entsprechend kleiner gehalten und haben maximal einen Durchmesser von 115 mm. Wie auch größere Einhandmodelle werden diese kleinen Elektrowerkzeuge sowohl mit Akku als auch mit Kabelbindung angeboten. Ihr größter Vorteil ist, wie schon angedeutet ihre Einsatzflexibilität und ihre Leichtbauweise. Demgegenüber sind aber auch die Handicaps der Mini-Trennschleifer recht offenkundig. Verständlicherweise können Sie weniger Leistung erbringen als größere Geräte und auch die kleinen Trennscheiben schränken ihre Funktionsfähigkeiten deutlich ein. Dementsprechend sind sie primär für die Bearbeitung von Metall geeignet, während Sie insbesondere bei Beton schnell an ihre Grenzen stoßen.
Akku- oder Elektromotor?
Generell kann man bei einem Einhand-Winkelschleifer davon ausgehen, dass dieser entweder über ein Kabel oder mit einem Akku angetrieben wird. Theoretisch zählen durchaus auch manche pneumatische Trennschleifer zu den einhändig geführten Varianten, diese sind aber eher die Ausnahme und werden in diesem Zusammenhang daher nicht genauer betrachtet. Sowohl der Akkubetrieb als auch die Speisung über das Stromnetz bringen jeweils gewisse Vor- und Nachteile mit sich.
Bei Elektro-Winkelschleifern, also bei den kabelgebundenen Modellen, machen Sie grundsätzlich erst einmal nichts falsch. Es handelt sich um solide Geräte, welche eine stabile Leistung bieten und auch preislich durchaus erschwinglich sind. Demgegenüber sind Akku-Winkelschleifer deutlich teurer und sind aufgrund des zusätzlichen Gewichts des Akkus merkbar schwerer. Aber wie alle Akkugeräte bieten diese Modelle natürlich mehr Flexibilität, da Sie abseits des Stromnetzes operieren können. Was die Leistung betrifft, gibt es durchaus Akkumodelle, die mit kabelgebundenen Trennschleifern mithalten können, aber sie müssen in dem Fall ein paar Euro mehr einplanen.
Scheiben
Die Trenn- und Schleifscheiben sind an sich der entscheidende Teil des Winkelschleifers, wenn es um die Wahl des Werkmaterials und des Arbeitsvorgangs geht. Das gilt übrigens nicht nur für Einhand-Winkelschneider, sondern auch für größere Spielarten. Aus diesem Grund können die Scheiben einfach und schnell ausgetauscht werden. Man sollte immer darauf achten, dass man die richtigen Scheiben auswählt, da es sonst zu Schäden an Werkstück und Gerät kommen kann. Dickere Scheiben sind hierbei meist zum Schleifen gedacht, während dünnere für das Trennen von Materialien benutzt werden.
Auch die Größe der Scheiben ist relevant, denn jedes Modell ist darauf ausgerichtet, Scheiben einer bestimmten Größe aufzunehmen. Während kleinere Scheiben als gedacht funktionieren könnten, werden größere nur den Trennschleifer beschädigen. Bei Einhand-Winkelschleifern kommen hier meist Scheiben mit einem Durchmesser von 115 mm bis 125 mm zum Einsatz.
Zur Bearbeitung von Metallen sowie den meisten Arten von Hartplastik kommen meist Scheiben zum Einsatz, die mit Korund besetzt sind. Die Scheiben selbst besteht meist aus einem Glasfaserpolymer, welches mit Kunstharzen flexibler gemacht und verstärkt wurde. Die Trennscheiben haben hierbei ein recht einheitliches Design, während man bei den Schleifscheiben zwischen Schruppscheiben (für grobe Arbeiten) und Fächerscheiben (für feinere Ergebnisse) unterscheidet. Bei harten Materialien wie Stein oder Beton wird statt Korund Siliciumcarbid oder Diamant eingesetzt, auch die Scheiben selbst sind vor allem bei Trennscheiben aus einem härteren Material wie Edelstahl. Auch für Holz gibt es Aufsätze aus weicheren Materialien, allerdings sollte hierbei erwähnt werden, dass der Abrieb meist zu stark ist, um mehr als grobe Arbeiten durchzuführen. Auf das Trennen von Holz sollte man mit einem Winkelschleifer am besten gänzlich verzichten.
Zusätzlich zu den klassischen Trenn- und Schleifscheiben gibt es außerdem Aufsätze für speziellere Aufgaben. Zum Entrosten werden Scheiben genutzt, die mit einer Drahtbürste versehen wurden. Auch das Polieren von Metall- und Steinoberflächen ist prinzipiell möglich, hierfür gibt es sogenannte Fellscheiben, die mit Kunstfasern besetzt wurden.
Handhabung
Zubehör
Ganz klar empfehlen wir Ihnen die Anschaffung einer Transport- und Aufbewahrungsbox. Bei vielen Modellen gehört diese zur Standardausstattung und bietet nicht nur Platz für das eigentliche Gerät, sondern auch für die Scheiben und eventuelle andere Zubehörteile. Wenn das nicht der Fall ist, gibt es auch spezielle Werkzeugkoffer, die auf Maschinen dieser Größenordnung angepasst sind.
Als Nächstes sollten Sie sicherstellen, dass Sie über ein passendes Werkzeug zum Wechseln der Scheiben verfügen. Wenn es sich um Set mit Transportbox und/oder mehreren Ersatzscheiben handelt, stellt der Hersteller dieses meist auch zur Verfügung, wenn nicht, brauchen Sie sich aber auch keine Sorgen zu machen. Die Aufsätze sind genormt und daher bei allen Herstellern gleich groß, auch wenn es zwei unterschiedliche Verschlussmechanismen gibt. Vor allem ältere Geräte arbeiten mit einer Überwurfmutter, die Sie mit einem Stirnlochschlüssel öffnen und schließen können. Wenn Sie hingegen eine Schnellspannmutter vorfinden, können Sie diesen Punkt überschrieben, hierbei ist in der Regel kein Werkzeug notwendig.
Gerade für präzise Arbeiten möchten wir Ihnen außerdem einen Führungsschlitten sowie einen Trennständer als Ergänzung der Ausstattung ans Herz legen. Beide Konstruktionen sind dazu gedacht, das Führen Ihres Gerätes zu erleichtern und dadurch ruhigere und genauere Schnitte durchzuführen. Führungsschlitten sind hierbei für horizontale, Trennständer für vertikale Arbeitsvorgänge konzipiert.
Wichtige technische Daten
Bei einem Einhand-Winkelschleifer gilt es vor allem zwei technische Werte zu beachten, wobei gleich von Anfang gesagt werden muss, dass diese nicht in Isolation betrachtet werden dürfen.
Zunächst wäre hier die Leistung zu nennen. Generell kann man durchaus sagen: je höher, desto besser, aber mitunter kann ein hochwertiger bürstenloser Motor einen im ersten Moment niedrig erscheinenden Wert ausgleichen. Als Faustregel kann aber meist gelten, dass man ab einer Leistung von 700 Watt auf der sicheren Seite ist. Mehr als 1000 Watt werden Sie übrigens nur in den seltensten Fällen brauchen, es ist auch eher ungewöhnlich, wenn Einhand-Trennschneider diesen Wert überschreiten. Bei einer hohen Leistung ist übrigens auch ein Sanftanlauf ein Qualitätsmerkmal. Etwas anders sieht es bei Akku-Geräten aus. Bei diesen wird häufig keine Leistung in Watt angegeben, stattdessen können Sie aber an der Akkulaufzeit (in Amperestunden) und der Spannung (in Volt) orientieren. Ein hoher Ah-Wert lässt dabei auf eine hohe Laufzeit schließen, während ein hoher V-Wert für eine erhöhte Arbeitsgeschwindigkeit spricht.
Der andere Wert, auf den Sie einen genaueren Blick werfen sollten, ist die Drehzahl oder Leerlaufdrehzahl. Diese gibt an, wie viele Umdrehungen pro Minute bei der Scheibe erzeugt werden. Ein guter Richtwert sind hierbei 10.000 U/min oder mehr, wobei wie auch bei der Leistung ein hochwertiger oder schlechter Motor diesen Wert in Relation setzen kann.
Eher sekundär, aber auch nicht gänzlich zu vernachlässigen ist das Gewicht. Hier einen fixen Wert anzusetzen ist schwierig, da das Gewicht in erster Linie bestimmt, wie lange Sie das Gerät halten können. Tendenziell würden wir Ihnen zu einem leichten Modell (ca. 2 kg) raten, um eine vorzeitige Ermüdung zu vermeiden. Tatsächlich gibt es sogar unter den Akkugeräten Modelle, die innerhalb dieser Gewichtsklasse zu finden sind. Letztendlich ist dies aber eine eher persönliche Entscheidung, manche Handwerker schätzen auch Geräte mit einem höheren Eigengewicht.
Sicherheitshinweise
- Nutzen Sie das Gerät niemals in der Nähe leicht entzündlicher Materialien! Bei der Bearbeitung von Metall und Stein kommt es unweigerlich zu Funkenflug. Durch die Funken können sich Holz, Papier und ähnliche Materialien entzünden und zu einem größeren Brand führen.
- Entfernen Sie niemals die Schutzhaube des Gerätes! Die Schutzhaube verhindert den Kontakt zu der schnell rotierenden Scheibe. Eine Berührung würde unweigerlich in schweren Verletzungen enden.
- Tragen Sie passende Kleidung! Diese sollte stabil und feuerfest sein. Ebenfalls sinnvoll sind eng anliegende Handschuhe und Sicherheitsschuhe.
- Schützen Sie sich vor Staub und Funken! Sowohl ihre Atemwege als auch Ihre Augen können bleibende Schäden erleiden, wenn Sie weg stiebenden Funken oder Schleifpartikeln ausgesetzt sind. Tragen Sie daher sowohl eine Schutzbrille als auch eine Atemschutzmaske.
- Tragen Sie einen Gehörschutz! In Betrieb erreicht auch eine kleine Flex um die 90 dB. Während das über einen kurzen Zeitraum noch unbedenklich sein kann, besteht bei einer längeren Lärmbelastung dieser Größenordnung die Gefahr dauerhafter Gehörschäden.
- Tauschen Sie regelmäßig die Scheiben aus! Verwenden Sie auf keinen Fall Trenn- oder Schleifscheiben für Aufgaben, zu denen sie nicht geeignet sind. Achten Sie außerdem auf das üblicherweise aufgedruckte Haltbarkeitsdatum der Scheiben. In der Regel beträgt dieses etwa 3 Jahre. Länger sollte die Scheibe nicht benutzt werden. Ebenso sollten Sie Scheiben schon bei kleinen Beschädigungen aussortieren, wenn es während des Betriebs zu einem Bruch kommt, kann das in schweren Verletzungen enden.
Alternativen zum Einhand-Winkelschleifer
Bandschleifer
Bandschleifer gibt es sowohl als stationäre als auch als Handgeräte. Sie arbeiten über ein an zwei Rollen entlang geführtes Schleifband und dienen primär zum Schleifen großflächiger Werkstücke. Im Gegensatz zu Winkelschleifern sind sie primär für empfindlichere Werkstoffe wie Holz geeignet, können durchaus auch Metalle effektiv schleifen und somit einen Teil der Aufgaben eines Winkelschleifers erledigen. Bei Beton oder Stein kommt ein Bandschleifer allerdings nicht weit.
Kreissägen
Zumindest was das Trennen von Materialien angeht, stellt die Kreissäge eine ernsthafte Konkurrenz zum Trennschleifer dar. Interessant für unsere handgeführten Modelle ist hierbei natürlich weniger der Vergleich zu stationären Kreissägen, sondern eher zu Handkreissägen und Mini-Handkreissägen. Die Kreissäge kann natürlich nicht schleifen, aber was Trennvorgänge angeht benutzt sie ein paralleles Prinzip, denn auch das Sägeblatt der Kreissäge erhält seine Kraft durch schnelle Drehungen. Ebenso wie die Trennscheibe des Einhandwinkelschleifers kann auch das Sägeblatt der Kreissäge schnell ausgetauscht und an das Material angepasst werden. Das Spektrum der Kreissäge ist dabei sogar breiter als das eines Winkelschleifers, denn mit den jeweiligen Sägeblättern kann nicht nur Holz, sondern auch Metall und sogar Stein geschnitten werden.
Multitools
Ein elektrisches Multifunktionswerkzeug, umgangssprachlich auch Multitool genannt, kann zumindest die Funktionen übernehmen, die ein Einhand-Winkelschleifer sein Eigen nennt, denn Schleif- und Schneidaufsätze gehören üblicherweise zum Standardrepertoire dieser vielseitigen Geräte. Wo es allerdings hapert, ist die Leistung. Mit einem normalen Einhand-Trennschleifer wird ein normales Multitool nicht mithalten können und es ist auch eher unwahrscheinlich, dass es in der Lage ist, Stein oder Beton zu bearbeiten. Zu einem Mini-Winkelschleifer stellt es aber möglicherweise eine sinnvolle Alternative dar, da es eine ähnliche Leistung erbringen kann und gleichzeitig einen potenziell höheren Funktionsumfang mitbringt.
Schwingschleifer
Der Schwingschleifer ist (ebenso wie seine Variante, der Exzenterschleifer) wie die meisten Handschleifgeräte auf die Bearbeitung von Holz, Kunststoffen und weichen Metallen ausgerichtet und bietet durch seine Form- und Bauweise mehr Bearbeitungsflexibilität als ein Winkelschleifer gleicher Größe. Aber auch beim Schwingschleifer kommt nicht genug Kraft zustande, um sinnvoll an Stein- oder gar Betonoberflächen zu arbeiten.
Trockenbauschleifer
Trockenbauschleifer kommen von allen Schleifgeräten am nächsten an die Funktionalität eines Winkelschleifers heran, ohne allerdings wie dieser auch trennen zu können. Aber bei harten Oberflächen, insbesondere bei Stein und Beton liefert er ausgezeichnete Ergebnisse. In diesem Fall ist es relevant, ob man eher auf Präzision oder einen hohen Abrieb setzen will, bei ersterem wäre der Trockenbauschleifer die bessere Wahl.