Bei der Holzbearbeitung gibt es viele nützliche Werkzeuge, und die Dekupiersäge ist eines davon. Als eine Variante der Laubsäge ist sie besonders beliebt, um Feinarbeiten durchzuführen und findet dadurch sowohl bei Laien als auch bei professionellen Handwerkern Anklang. Aber welche Dekupiersäge sollte man sich zulegen? Schließlich gibt es auch in diesem Bereich teils sehr große Qualitätsunterschiede. Wir haben in unserem Dekupiersägen-Test sowohl Modelle namhafter Hersteller wie Proxxon, Einhell, Hegner, Scheppach und Dremel als auch weniger bekannter Marken unter die Lupe genommen und getestet. Unsere persönlichen Testsieger finden Sie im Folgenden ebenso wie einen Ratgeber mit vielen Informationen zu diesen Sägen. Somit können Sie diese Werkzeuge auch selbst beurteilen, egal ob Sie sie nun im Baumarkt oder bei einem Onlinehändler wie Amazon erstehen.
Die besten Dekupiersägen – Darauf kommt es an
Wie auch eine klassische Laubsäge verfügt die Dekupiersäge über ein sehr dünnes Sägeblatt. Während erstere aber eher eine Variante der Bügelsäge ist, hat man es bei der Dekupiersäge mit einem elektrischen Gerät zu tun. Das Sägeblatt wird also nicht von Hand, sondern durch den Motor bewegt. Auch der Aufbau erinnert im ersten Moment nicht unbedingt an ihr handbetriebenes Gegenstück. Das Sägeblatt ist vertikal zwischen einem gebogenen Arm und einer meist gusseisernen Arbeitsplatte gespannt und bewegt sich auf dieser Achse hoch und runter. Anstatt die Säge an das Werkstück zu führen, wird Letzteres auf der Platte abgelegt und in der gewünschten Form am Sägeblatt entlanggeführt. Ebenfalls möglich ist es, das Sägeblatt auszuspannen und durch eine kleine Bohrung im Werkstück zu führen, bevor man die Arbeit beginnt. Auf diese Weise können mühelos Aussparungen gesägt werden.
Abmessungen und Gewicht
Denken Sie immer daran, dass die Dekupiersäge einen festen Platz braucht, an dem mit ihr gearbeitet wird. Deshalb sollten Sie auch immer darauf achten, wie viel Raum das Gerät einnimmt – schließlich wäre es ärgerlich, wenn Sie ein ansonsten ideales Modell finden und es dann letztlich wegen ein paar cm zu wenig auf der Werkbank nicht sinnvoll einsetzen können. Was das Gewicht angeht, sollten Sie, auch wenn es kontraintuitiv klingt, eher auf eine schwerere als eine leichtere Säge setzen. Zwar ist das Gerät dann schwerer zu transportieren und umzuplatzieren, aber ein hohes Gewicht sorgt auch für einen besseren Stand und somit eine stabilere Arbeitsweise.
Arbeitsplatte
Bei der Arbeits- oder Sägeplatte, auch als Sägetisch oder einfach nur Tisch bezeichnet, hängt es ganz davon ab, welche Arbeiten Sie machen wollen, um die richtigen Maße abzuschätzen. Für die meisten Projekte ist eine kleine Arbeitsplatte ausreichend, aber wenn Sie z.B. Schwiben zurechtsägen wollen, werden Sie zwangsweise eine größere Platte benötigen. Achten Sie hierbei besonders auf die Ausladung oder Durchlasstiefe. Diese gibt den Abstand zwischen Maschinenkorpus und Sägeblatt an. Auch interessant ist, ob dieser Arbeitstisch geneigt werden kann. Dies ist primär für Gehrungsschnitte eine nützliche Zusatzfunktion.
Drehzahl
Seien Sie bei der Drehzahl oder Hubzahl vorsichtig: Diese gibt an, wie schnell die Säge sich bewegt und somit wie schnell Sie mit ihr arbeiten können. Wenn dieser Wert aber zu hoch ist, negiert er die eigentliche Stärke der Dekupiersäge, nämlich ihre präzise Arbeitsweise. Bei geraden Schnitten funktioniert es – eine gewisse Grunderfahrung mit dem Werkzeug vorausgesetzt – noch recht gut, auch bei hoher Drehzahl genaue Ergebnisse zu erzielen. Sobald Sie aber an Rundungen arbeiten, können die Schritte schnell zu grob werden. Ideal ist daher natürlich ein Modell mit Drehzahlregelung, sodass Sie die Hubzahl je nach Bedarf anpassen können. Ansonsten empfiehlt es sich zumindest für Neulinge mit dieser Art von Säge, eher ein Gerät mit niedrigerer Drehzahl zu wählen.
Leistung
Die Leistung gibt Ihnen einen guten Anhaltspunkt, wie schnell und effizient man mit einer Dekupiersäge arbeiten kann, aber Sie sollten diesen Wert nie in Isolation betrachten – eine noch so hohe Leistung ist etwa nicht viel wert, wenn es dafür an der Kraftübertragung mangelt. Die meisten Dekupiersägen liegen hier in einem Bereich zwischen 75 und 200 Watt. Für die meisten Anwendungen als Heimwerker reicht eine Leistung von 100 Watt völlig aus, insbesondere, wenn Sie noch nicht mit diesen Geräten vertraut sind. Wenn Sie größere Modellbau-Projekte planen oder die Säge kommerziell einsetzen wollen, lohnen sich hingegen auch die leistungsstärkeren Modelle.
Schnitttiefe
Bei der Schnitttiefe geraten Dekupiersägen recht schnell an ihre Grenzen – selbst die Top-Modelle erreichen maximal 5 cm in Holz, 3 cm in Kunststoff und 1 cm in Metall. Dieser Wert gibt jeweils an, wie dich das Werkstück sein darf, das mit der Dekupiersäge bearbeitet wird. Überlegen Sie sich also am besten schon im Vorfeld, welche Projekte genau Sie angehen wollen und wählen Sie die Säge davon ausgehend aus.
Unsere Empfehlungen
Vergleich zu anderen Sägen
Selbstverständlich ist die Dekupiersäge nicht für alle Arbeiten geeignet, weshalb wir Ihnen auch kurz einige andere Varianten der Säge vorstellen und diese mit der Dekupiersäge vergleichen wollen.
- Die Laubsäge ist natürlich der naheliegendste Vergleich, schließlich ist die Dekupiersäge im Grunde nichts anderes als die motorisierte Variante dieses Handwerkzeugs. Beide Werkzeuge sind in der Lage, feine und präzise Schnitte durchzuführen und sind vergleichsweise einfach in der Nutzung. Die Dekupiersäge erlaubt aber eine größere Kontrolle und ein längeres Arbeiten, da keine Muskelkraft benötigt wird. Die Laubsäge wiederum ist als komplett manuelles Handwerkszeug deutlich flexibler einsetzbar, leichter, weniger platzraubend und natürlich vom Preis her deutlich günstiger.
- Die Bandsäge ähnelt in Aufbau und Arbeitsweise der Dekupiersäge, allerdings ist das Sägeband durchgehend montiert und somit nicht geeignet, um Formen innerhalb eines geschlossenen Werkstückes zu sägen. Zwar sind geschwungene Formen und Feinarbeiten mit einer Bandsäge durchaus möglich, aber die filigrane Präzision einer Dekupiersäge kann sie nicht erreichen. Dafür ist sie aber in der Lage, auch dickere Werkstücke (in der Regel bis zu 8 cm) zu durchtrennen.
- Die Stichsäge kann an sich ähnliche Aufgaben durchführen wie die Dekupiersäge, liefert aber deutlich gröbere Ergebnisse und ist schwieriger zu handhaben. Das liegt daran, dass sie von Hand geführt wird. Dadurch ist sie zwar auch wesentlich mobiler und vielseitiger (insbesondere, wenn es sich um eine Akku-Stichsäge handelt), aber durch den zusätzlichen Kraftaufwand und die Eigenvibration auch kräftezehrender und schlechter zu kontrollieren.
- Andere Sägen lassen sich nur schwerlich mit der Dekupiersäge vergleichen. Die verschiedenen Varianten der Kreissäge sind größtenteils nicht für die Feinschnitte geeignet, die eine Dekupiersäge auszeichnen, wenn man einmal von vereinzelten Mini-Handkreissägen mit Tauchfunktion absieht. In noch größerem Maße gilt das für Motorsägen, bei denen selbst die kleinsten Modelle fast ausschließlich für Grobarbeiten geeignet sind.
Pflege und Wartung
An sich sind Dekupiersägen wenig wartungsintensiv. Wichtig ist vor allem, die Säge nach jeder Nutzung gründlich zu säubern. Hier gilt, wie selbstverständlich auch bei Reparaturen und Wartungsarbeiten, zuerst den Netzstecker zu ziehen. Andernfalls riskieren Sie, die Maschine versehentlich zu aktivieren und sich zu verletzen. Am einfachsten säubern Sie die Dekupiersäge, indem Sie zunächst mit einem Staubsauger den groben Schmutz entfernen und anschließend mit Druckluft die feineren Verschmutzungen herauspusten. Eine Absaugvorrichtung nimmt Ihnen dabei natürlich schon einmal einen guten Teil der Arbeit ab. Wenn diese Möglichkeiten nicht zur Verfügung stehen, können Sie die Reinigung auch mit einer Bürste oder einem Pinsel durchführen. Wischen Sie das Gerät anschließend noch mit einem Tuch ab, um die letzten Verschmutzungen zu entfernen.
Natürlich sollten Sie die Säge aber auch regelmäßig kontrollieren. Achten Sie darauf, ob Teile sich zu lockern scheinen oder generelle Verschleißerscheinungen auftreten. Insbesondere das Sägeblatt sollte überprüft werden. Wenn dieses Risse oder andere Beschädigungen aufweist, sollten Sie es ersetzen. Wenn es stumpf wird, kann man es prinzipiell nachschleifen, allerdings müssen Sie für sich selbst entscheiden, ob dies die Mühe wert ist oder nicht doch eine Neuanschaffung den günstigeren Weg darstellt. Achten Sie auch beim Betrieb auf Unregelmäßigkeiten, wenn Ihnen etwas auffällt, sollten Sie das Gerät erst einmal ausschalten und auf Fehler überprüfen. Eine eigenhändige Reparatur empfehlen wir Ihnen nur, wenn Sie bereits Erfahrung mit der Technik haben, ansonsten sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen oder von einer eventuell noch vorhanden Garantie Gebrauch machen.
Anwendungsgebiete
Die große Stärke der Dekupiersäge liegt in ihrer Präzision. Dementsprechend wird sie vorwiegend für Feinarbeiten eingesetzt. Dies schließt beispielsweise die Anfertigung von Intarsien und Dekorationsobjekten oder auch den Modellbau mit ein. In erster Linie sind diese Sägen zur Holzbearbeitung konzipiert, aber auch Metall und Kunststoffe stellen für die meisten Modelle kein Problem dar. Mit dem richtigen Sägeblatt können sogar sehr empfindliche Materialien wie Glas zurechtgeschnitten werden. Da die Bedienung sehr einfach ist, kann eine Dekupiersäge nicht nur von erfahrenen Handwerkern und Heimwerkern, sondern auch von Laien ohne größere Probleme genutzt werden. Auch Kinder können – unter Aufsicht versteht sich – an dieses Werkzeug herangeführt werden, die Verletzungsgefahr hält sich durch die Art des Sägens in Grenzen.