Dachrinnen Test

Die Dachrinne ist im deutschsprachigen Raum auch unter anderen Begriffen bekannt – je nach Region wird sie auch als Regenrinne, Dachkalle, Kandel, Kännel, Gehänge, Traufrinne, Kähner oder Dachhengel bezeichnet. All diese Begriffe beschreiben aber dieselbe Vorrichtung, die an sich seit mehreren Jahrhunderten schon zur Grundausstattung eines jeden Hauses gehört. Wenn Sie aber einen genaueren Blick auf Dachrinnen werfen, werden Sie feststellen, dass durchaus Unterschiede existieren. Wir haben dafür Sie ebendiesen Blick gewagt und Ihnen eine Reihe nützlicher Fakten zum Thema Dachrinnen zusammengetragen. Wir zeigen Ihnen auf, welche Vorteile und Nachteile verschiedene Materialien mit sich bringen und geben Ihnen ein paar Tipps, worauf Sie beim Montieren und Reinigen achten sollten. Zusammen mit einigen Produktempfehlungen wollen wir Ihnen diese Informationen in unserem Dachrinnen-Test präsentieren. Dadurch werden Sie in der Lage sein, das richtige Produkt, das auch am besten für Ihr Haus geeignet ist, zu erkennen und entweder online bei einem Händler wie Amazon oder vor Ort im Baumarkt für einen vernünftigen Preis zu erwerben.

Die Funktion einer Dachrinne

Eine Dachrinne hat die recht simple Funktion, die Ableitung von Regenwasser auf dem Dach in geregelte Bahnen zu bringen. Ohne die Dachrinne würde das Wasser auf der gesamten Länge der Dachtraufe am Haus nach unten abfließen. Die Dachrinne hingegen bildet eine Art Kanal, dem das Regenwasser folgen muss. Wenn es sich nur um eine einzelne Rinne handelt, wird das Wasser an einer Seite gezielt abgelassen, in der Regel ist aber nicht erwünscht und stattdessen wird ein sogenanntes Fallrohr mitinstalliert. In diesem wird das Wasser nach unten transportiert und kann entweder abfließen oder in einer Zisterne oder einem Regenfass gesammelt werden. Letzteres hat natürlich den großen Vorteil, dass das Regenwasser zur Bewässerung des Gartens genutzt oder eventuell sogar über ein Hauswasserwerk weiterverwendet werden kann.

Die Geschichte der Dachrinne

Die Geschichte der Dachrinne

Generell gesprochen sind Dachrinnen eine sehr alte Erfindung – die ersten derartigen Vorrichtungen lassen sich bereits im antiken Griechenland und Rom nachweisen. Diese waren meist direkt in den Stein eingemeißelt oder aus Ziegeln geformt. Das Wasser wurde in der Regel über Wasserspeier abgeleitet. Diese Bauweise wurde bis ins Mittelalter hinein beibehalten, war aber nur bei großen Gebäuden wie Herrenhäusern und Sakralbauten üblich. Ab dem 12. Jahrhundert finden sich in größeren Städten auch Dachrinnen mit Fallrohren, die bei Sakralbauten nach wie vor komplett aus Stein gefertigt wurden, während man an Wohnhäusern Holzrohre nutzte, die innen mit Blei oder Kupfer ausgekleidet waren. Diese Bauweise war auch lange Zeit vorherrschend. Moderne Dachrinnen aus Metall wiederum gibt erst seit dem 18. Jahrhundert, da die entsprechenden Materialien und Verarbeitungsmethoden erst im Zuge der industriellen Revolution zugänglich wurden. Seitdem ist die Dachrinne technisch unverändert geblieben, auch wenn sich im 20. Jahrhundert Kunststoff als ein weiterer üblicher Werkstoff durchgesetzt hat.

Die unterschiedlichen Bauweisen

Dachrinnen sind in verschiedenen Bauformen verfügbar. Zunächst kann man hierbei tatsächlich Unterschiede anhand der Form festmachen. In Europa sind hierbei vor halbrunde und kastenförmige Dachrinnen üblich. Hierbei handelt es sich in erster Linie um eine ästhetische Frage. Funktional bieten halbrunde Dachrinnen einen besseren Abfluss und stellen daher meist die nützlichere Alternative dar, während kastenförmige Dachrinnen ein größeres Volumen fassen können und daher bei regelmäßigen starken Regenfällen von Vorteil sein können. Im amerikanischen Raum sind hingegen sogenannte K-Style Gutters am beliebtesten und auch hierzulande werden diese teilweise angeboten. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Abart der kastenförmigen Dachrinnen, die aber an einer Seite über ein Profil verfügen und sich durch dieses besonders gut in die architektonischen Besonderheiten amerikanischer Häuser einpassen.
Aber auch von der Größe und Anbringung her gibt es natürlich Unterschiede, die primär durch die Anwendungsbereiche bedingt sind. So gibt es etwa spezielle Bauweisen für vorgehängte, auf dem Dach aufliegende oder auch ins Dach integrierte Dachrinnen. Freitragende Dachrinnen wiederum werden gerne an Orten eingesetzt, bei denen es große Temperaturunterschiede gibt, die dazu führen könnten, dass das Metall der Rinne sich ausdehnt oder zusammenzieht. Es existieren auch spezielle kleinere Dachrinnen für Balkone und Vordächer, die meist als Kastendachrinnen vertrieben werden. Manche Hersteller bieten auch Dachrinnen mit sogenannten Sonderecken an. Diese sind für Dächer gedacht, die nicht wie üblich Ecken in einem 90 Grad Winkel, sondern in einem größeren oder kleineren Winkel aufweisen.

Verwendete Materialien

  • Aluminium ist vergleichsweise hochpreisig, aber auch langlebig. Dachrinnen aus diesem Material sind in der Regel metallisch-grau, werden aber oft auch durch Pulverbeschichtung umgefärbt. Gegenüber anderen Metallen hat Aluminium den Nachteil, dass es nicht gelötet werden kann, stattdessen werden derartige Dachrinnen mit Silikon abgedichtet. Dieses muss regelmäßig überprüft werden, was natürlich einen zusätzlichen Wartungsaufwand mit sich bringt. Ebenfalls beachtet werden muss, dass Aluminium zwar witterungsbeständig, aber vergleichsweise anfällig für mechanische Verformungen ist.
  • Edelstahl ist preislich eine gute Alternative, auch wenn die Lebensdauer nicht ganz mit der anderer Metalle mithalten kann. Farblich bieten Edelstahl-Dachrinnen überwiegend unterschiedliche Grauschattierungen. Edelstahl-Dachrinnen sind meist etwas stabiler gebaut und können somit auch physischer Belastung gut standhalten. Allerdings ist ihre Installation etwas knifflig und sollte daher Fachleuten überlassen werden.
  • Holz ist ein eher ungewöhnlicher Werkstoff für Dachrinnen und soll deshalb vorrangig der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Dachrinnen aus Holz werden so gut wie ausschließlich bei alten Bauten eingesetzt, wo sie ein Teil des architektonischen Gesamtbilds darstellen und werden entsprechend auch nicht im großen Stil hergestellt. Sie sind zwar von den reinen Materialkosten her sehr günstig, weisen aber auch keine sonderlich hohe Lebenserwartung auf, da Holz nur bedingt witterungsbeständig ist.
  • Kunststoff (in der Regel PVC) hat vor allem den Vorteil, dass er eine einfache Installation ermöglicht. Dachrinnen aus diesem Material müssen nicht genietet oder gelötet werden und arbeiten stattdessen mit einem Stecksystem, das auch von Laien problemlos umgesetzt werden kann. Farblich werden diese Rinnen meist in Brauntönen angeboten, wobei bezüglich der Farbe an sich keine Grenzen gesetzt sind. Sie sind außerdem die günstigste Variante, was das Material betrifft. Sie sind allerdings nicht so langlebig wie metallene Dachrinnen und auch aus Umweltsicht etwas bedenklich, da sie nur bedingt recycelt werden können.
  • Kupfer ist zum einen zwar nicht preisgünstig, zum anderen aber auch äußerst langlebig. Prinzipiell kann es auch ausgezeichnet recycelt werden, aber kupferne Dachrinnen sind üblicherweise eine Anschaffung, die man nur einmal im Leben tätigen muss. Das Material selbst ist zwar korrosionsbeständig, bildet aber mit der Zeit eine grüne Patina aus. Diese ist an sich unbedenklich, aber aus ästhetischen Gründen nicht immer gewünscht. Vorsicht ist geboten, wenn nur Teile der Dachrinne aus Kupfer bestehen – durch seine Eigenschaft als Halbedelmetall leitet Kupfer Ionen an unedlere Metalle (wie beispielsweise Zink) weiter, die daraufhin oxidieren und korrodieren können.
  • Titanzink ist das bei Dachrinnen gebräuchlichste Material. Dachrinnen aus diesem Material werden verlötet und können dementsprechend passgenau angefertigt werden. Sie haben eine lange Lebensdauer, sind relativ günstig und können prinzipiell fast vollkommen recycelt werden. Farblich sind sie durch eine entstehende Patina schiefergrau, können aber auch beliebig gestrichen werden.

Dies sollte im Lieferumfang enthalten sein

Wenn Sie eine Dachrinne bestellen, sollten Sie darauf achten, dass Sie auch alles erhalten, dass Sie benötigen werden. Üblicherweise werden die Dachrinnen in kompletten Sets angeboten. Diese sollten folgendes beinhalten:

  1. Mindestens 10 Teile
  2. Dachrinnenverbinder
  3. Dachrinnenhalter
  4. Dachrinnenkeile
  5. Mindestens 1 Fallrohr

Je nach Größe Ihres Daches kann es natürlich auch sein, dass Sie mehr oder bei kleinen Dächern vielleicht sogar weniger Teile brauchen. Beachten Sie dementsprechend auch die Längenangaben der einzelnen Rinnenteile und gleichen Sie dies damit ab, wie viele Meter es abzudecken gilt.

Die beliebtesten Dachrinnen

Der Dachrinnenschutz

Der Dachrinnenschutz ist eine simple Vorrichtung, die in den Vereinigten Staaten sehr verbreitet ist und zusehends auch hierzulande an Beliebtheit gewinnt. Die Grundidee hinter einem solchen Rinnengitter ist simpel. Im Grunde genommen wird nur eine Vorrichtung auf der Dachrinne montiert, die verhindert, dass Laub und andere grobe Objekte in die Dachrinne geraten und diese verstopfen können. Als Äquivalent am Fallrohr dient das auch als Laubfang bezeichnete Rinnensieb, welches ebenfalls in erster Linie als Schutz vor Blättern und kleinen Ästen dient. Als Material wird in der Regel ein Gitter aus Metall oder Kunststoff genutzt, welches aufgelegt oder festgeklemmt wird. Metall ist hierbei verlässlicher, da ein Kunststoffschutz durch Witterung und direktes Sonnenlicht schnell porös werden kann. Es existieren auch Rinnenschutzkonstruktionen, die ähnlich wie ein Schwamm funktionierten, allerdings müssen diese regelmäßig gereinigt oder ersetzt werden, da sie sonst kein Wasser mehr durchlassen.

Montage

Generell ist es möglich, eine Dachrinne auch in Eigenregie anzubringen. Dazu muss aber generell gesagt werden: Sie machen dies natürlich auf Ihr eigenes Risiko, schließlich bringen Dacharbeiten immer eine gewisse Gefahr mit sich. Zudem ist der Aufwand sehr unterschiedlich, je nachdem, was für eine Rinne Sie installieren möchten. Kunststoffrinnen etwa kann man auch ohne große Vorkenntnisse recht problemlos installieren, während man bei Edelstahl-Varianten auf jeden Fall einen Fachmann hinzuziehen sollte. Wenn Sie ein solches Projekt angehen wollen, sollten Sie auf jeden Fall auch das entsprechende Werkzeug bereithalten. Bei einfachen Modellen sollte dies eine Wasserwaage zum Ausloten, einen Akkuschrauber zum Fixieren der Dachrinnenhalter und ein Schneidwerkzeug wie eine Bügelsäge oder eine Blechschere zum Kürzen von Material beinhalten. Was die genauen Schritte betrifft, sollten Sie sich an den Anweisungen des Herstellers orientieren. In der Regel muss die Dachrinne aber an der Dachlatte angebracht werden. Bei Plastik-Dachrinnen gilt es im Grunde nur, die Teile richtig zusammenzustecken und zu fixieren. Manche Metall-Dachrinnen funktionieren zwar ähnlich, bei diesen sollten Sie aber damit rechnen, dass noch Arbeiten mit einem Lötkolben oder Vernietungen und anschließende Isolation nötig werden. Hier ist es natürlich sinnvoll, diese vor der Montage auf dem Dach durchzuführen, was aber wiederum die Rinne unhandlicher macht und die Arbeit weiter erschwert. Überlegen Sie sich daher gut, ob Sie diese Arbeit alleine erledigen können und wollen oder ob es mehr Sinn ergibt, jemanden damit zu beauftragen. Dies kann zwar mit Kosten in Höhe einer vierstelligen Summe ins Gewicht schlagen, ist aber gerade bei einer Regenrinne aus hochwertigem Metall in der Regel eine einmalige Investition, von der auch noch Ihre Kinder profitieren können.

Reinigung

Mindestens einmal im Jahr sollte man eine Dachrinne von Verschmutzungen befreien. In dieser kann sich nämlich nicht nur Laub ansammeln, sondern auch Erdpartikel und andere Pflanzenreste. Auch Moos und Algen können sich in einer Dachrinne festsetzen. Wenn derartige Verschmutzungen überhandnehmen, kann die Rinne verstopfen oder im schlimmsten Falle sogar Schäden davontragen.
Prinzipiell braucht man für die Reinigung einer Dachrinne kein spezielles Werkzeug. Mit einer entsprechend langen Leiter kann man sich Zugang zum Dach verschaffen und den Schmutz mit einer Kelle und einem Handbesen entfernen. Natürlich braucht dies mehrere Ansätze und kann somit etwas mühselig werden.
Aus diesem Grund gibt es auch spezielle Dachrinnenreiniger, welche man dank eines Teleskop-Stiels auch vom Boden aus anwenden kann. Die einfachsten dieser Geräte haben eine Art Kelle auf der einen und eine Dachrinnenbürste auf der anderen Seite und funktionieren nach demselben Prinzip, wie wenn man von Hand mit den entsprechenden Geräten an die Arbeit herangehen würde. Für eine gründlichere Reinigung gibt es auch Modelle, die an einen Gartenschlauch oder für extra viel Kraft an einen Hochdruckreiniger angeschlossen werden können und die Rinne im selben Zuge ausspülen.
Was bei der Reinigung der Dachrinne natürlich nicht vergessen werden darf, ist das Fallrohr. Dieses überprüfen Sie am besten erst auf Risse oder Verstopfungen, indem Sie etwas Wasser hindurchfließen lassen. Sollte sich zeigen, dass das Wasser nicht durchfließt, ist auch hier eine Reinigung vonnöten. Für diese benötigen Sie eine Rohrreinigungsspirale, wie sie beispielsweise auch als Abflussreiniger eingesetzt wird. Dieser lockert Verstopfungen, die danach ausgespült werden können.
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