Die Dachrinne ist im deutschsprachigen Raum auch unter anderen Begriffen bekannt – je nach Region wird sie auch als Regenrinne, Dachkalle, Kandel, Kännel, Gehänge, Traufrinne, Kähner oder Dachhengel bezeichnet. All diese Begriffe beschreiben aber dieselbe Vorrichtung, die an sich seit mehreren Jahrhunderten schon zur Grundausstattung eines jeden Hauses gehört. Wenn Sie aber einen genaueren Blick auf Dachrinnen werfen, werden Sie feststellen, dass durchaus Unterschiede existieren. Wir haben dafür Sie ebendiesen Blick gewagt und Ihnen eine Reihe nützlicher Fakten zum Thema Dachrinnen zusammengetragen. Wir zeigen Ihnen auf, welche Vorteile und Nachteile verschiedene Materialien mit sich bringen und geben Ihnen ein paar Tipps, worauf Sie beim Montieren und Reinigen achten sollten. Zusammen mit einigen Produktempfehlungen wollen wir Ihnen diese Informationen in unserem Dachrinnen-Test präsentieren. Dadurch werden Sie in der Lage sein, das richtige Produkt, das auch am besten für Ihr Haus geeignet ist, zu erkennen und entweder online bei einem Händler wie Amazon oder vor Ort im Baumarkt für einen vernünftigen Preis zu erwerben.
Die Funktion einer Dachrinne
Die unterschiedlichen Bauweisen
Aber auch von der Größe und Anbringung her gibt es natürlich Unterschiede, die primär durch die Anwendungsbereiche bedingt sind. So gibt es etwa spezielle Bauweisen für vorgehängte, auf dem Dach aufliegende oder auch ins Dach integrierte Dachrinnen. Freitragende Dachrinnen wiederum werden gerne an Orten eingesetzt, bei denen es große Temperaturunterschiede gibt, die dazu führen könnten, dass das Metall der Rinne sich ausdehnt oder zusammenzieht. Es existieren auch spezielle kleinere Dachrinnen für Balkone und Vordächer, die meist als Kastendachrinnen vertrieben werden. Manche Hersteller bieten auch Dachrinnen mit sogenannten Sonderecken an. Diese sind für Dächer gedacht, die nicht wie üblich Ecken in einem 90 Grad Winkel, sondern in einem größeren oder kleineren Winkel aufweisen.
Verwendete Materialien
- Aluminium ist vergleichsweise hochpreisig, aber auch langlebig. Dachrinnen aus diesem Material sind in der Regel metallisch-grau, werden aber oft auch durch Pulverbeschichtung umgefärbt. Gegenüber anderen Metallen hat Aluminium den Nachteil, dass es nicht gelötet werden kann, stattdessen werden derartige Dachrinnen mit Silikon abgedichtet. Dieses muss regelmäßig überprüft werden, was natürlich einen zusätzlichen Wartungsaufwand mit sich bringt. Ebenfalls beachtet werden muss, dass Aluminium zwar witterungsbeständig, aber vergleichsweise anfällig für mechanische Verformungen ist.
- Edelstahl ist preislich eine gute Alternative, auch wenn die Lebensdauer nicht ganz mit der anderer Metalle mithalten kann. Farblich bieten Edelstahl-Dachrinnen überwiegend unterschiedliche Grauschattierungen. Edelstahl-Dachrinnen sind meist etwas stabiler gebaut und können somit auch physischer Belastung gut standhalten. Allerdings ist ihre Installation etwas knifflig und sollte daher Fachleuten überlassen werden.
- Holz ist ein eher ungewöhnlicher Werkstoff für Dachrinnen und soll deshalb vorrangig der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Dachrinnen aus Holz werden so gut wie ausschließlich bei alten Bauten eingesetzt, wo sie ein Teil des architektonischen Gesamtbilds darstellen und werden entsprechend auch nicht im großen Stil hergestellt. Sie sind zwar von den reinen Materialkosten her sehr günstig, weisen aber auch keine sonderlich hohe Lebenserwartung auf, da Holz nur bedingt witterungsbeständig ist.
- Kunststoff (in der Regel PVC) hat vor allem den Vorteil, dass er eine einfache Installation ermöglicht. Dachrinnen aus diesem Material müssen nicht genietet oder gelötet werden und arbeiten stattdessen mit einem Stecksystem, das auch von Laien problemlos umgesetzt werden kann. Farblich werden diese Rinnen meist in Brauntönen angeboten, wobei bezüglich der Farbe an sich keine Grenzen gesetzt sind. Sie sind außerdem die günstigste Variante, was das Material betrifft. Sie sind allerdings nicht so langlebig wie metallene Dachrinnen und auch aus Umweltsicht etwas bedenklich, da sie nur bedingt recycelt werden können.
- Kupfer ist zum einen zwar nicht preisgünstig, zum anderen aber auch äußerst langlebig. Prinzipiell kann es auch ausgezeichnet recycelt werden, aber kupferne Dachrinnen sind üblicherweise eine Anschaffung, die man nur einmal im Leben tätigen muss. Das Material selbst ist zwar korrosionsbeständig, bildet aber mit der Zeit eine grüne Patina aus. Diese ist an sich unbedenklich, aber aus ästhetischen Gründen nicht immer gewünscht. Vorsicht ist geboten, wenn nur Teile der Dachrinne aus Kupfer bestehen – durch seine Eigenschaft als Halbedelmetall leitet Kupfer Ionen an unedlere Metalle (wie beispielsweise Zink) weiter, die daraufhin oxidieren und korrodieren können.
- Titanzink ist das bei Dachrinnen gebräuchlichste Material. Dachrinnen aus diesem Material werden verlötet und können dementsprechend passgenau angefertigt werden. Sie haben eine lange Lebensdauer, sind relativ günstig und können prinzipiell fast vollkommen recycelt werden. Farblich sind sie durch eine entstehende Patina schiefergrau, können aber auch beliebig gestrichen werden.
Dies sollte im Lieferumfang enthalten sein
Wenn Sie eine Dachrinne bestellen, sollten Sie darauf achten, dass Sie auch alles erhalten, dass Sie benötigen werden. Üblicherweise werden die Dachrinnen in kompletten Sets angeboten. Diese sollten folgendes beinhalten:
- Mindestens 10 Teile
- Dachrinnenverbinder
- Dachrinnenhalter
- Dachrinnenkeile
- Mindestens 1 Fallrohr
Je nach Größe Ihres Daches kann es natürlich auch sein, dass Sie mehr oder bei kleinen Dächern vielleicht sogar weniger Teile brauchen. Beachten Sie dementsprechend auch die Längenangaben der einzelnen Rinnenteile und gleichen Sie dies damit ab, wie viele Meter es abzudecken gilt.
Die beliebtesten Dachrinnen
Der Dachrinnenschutz
Montage
Reinigung
Prinzipiell braucht man für die Reinigung einer Dachrinne kein spezielles Werkzeug. Mit einer entsprechend langen Leiter kann man sich Zugang zum Dach verschaffen und den Schmutz mit einer Kelle und einem Handbesen entfernen. Natürlich braucht dies mehrere Ansätze und kann somit etwas mühselig werden.
Aus diesem Grund gibt es auch spezielle Dachrinnenreiniger, welche man dank eines Teleskop-Stiels auch vom Boden aus anwenden kann. Die einfachsten dieser Geräte haben eine Art Kelle auf der einen und eine Dachrinnenbürste auf der anderen Seite und funktionieren nach demselben Prinzip, wie wenn man von Hand mit den entsprechenden Geräten an die Arbeit herangehen würde. Für eine gründlichere Reinigung gibt es auch Modelle, die an einen Gartenschlauch oder für extra viel Kraft an einen Hochdruckreiniger angeschlossen werden können und die Rinne im selben Zuge ausspülen.
Was bei der Reinigung der Dachrinne natürlich nicht vergessen werden darf, ist das Fallrohr. Dieses überprüfen Sie am besten erst auf Risse oder Verstopfungen, indem Sie etwas Wasser hindurchfließen lassen. Sollte sich zeigen, dass das Wasser nicht durchfließt, ist auch hier eine Reinigung vonnöten. Für diese benötigen Sie eine Rohrreinigungsspirale, wie sie beispielsweise auch als Abflussreiniger eingesetzt wird. Dieser lockert Verstopfungen, die danach ausgespült werden können.