Der Winkelschleifer, oft auch Trennschleifer oder umgangssprachlich auch Flex genannt, ist ein sehr nützliches Werkzeug, wenn es um die Bearbeitung von Metall oder anderen harten Materialien wie bspw. Stein oder Beton geht. Häufig werden diese Geräte auch im Rohbau oder auf anderen Baustellen eingesetzt. Dort besteht natürlich der Nachteil, dass Stromanschlüsse nur in begrenztem Rahmen zur Verfügung stehen. Und auch als Heimwerker hat man durchaus einmal das Bedürfnis außerhalb der Werkstatt an der frischen Luft zu arbeiten. In solchen Fällen ist ein Akku-Trennschleifer die Lösung. Sie können mit einem solchen Modell ohne lästige Kabel ihrer Arbeit nachgehen und auch etwas unzugänglichen Orten agieren. In unserem Akku Trennschleifer Test haben wir uns verschiedene handelsübliche Modelle von Herstellern wie Bosch, Makita und DeWalt angesehen und ein paar herausgepickt, die wir für besonders tauglich halten. Zudem haben wir Ihnen auch Informationen zu diesen Geräten zusammengestellt, die es Ihnen erleichtern sollen, selbst einzuschätzen, welcher Winkelschleifer für Sie am besten geeignet ist.
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Funktionsweise
In seiner Funktion unterscheidet ein Akku-Trennschleifer sich kaum von einem kabelgebundenen Einhand-Modell. Wie auch bei diesem ist das Kernstück des Trennschleifers ein elektrischer Motor, welcher wiederum mit einem Winkelgetriebe verbunden ist. Dieses hat seinen Namen durch den 90°-Winkel, in dem es zum Motor ausgerichtet ist. Am Winkelgetriebe wiederum findet je nach Arbeitsvorgang eine Schleif- oder Trennscheibe ihren Platz. Diese wird durch das Getriebe und selbstverständlich den Motor in eine Drehbewegung versetzt und kann dabei bis zu 11.500 Umdrehungen in der Minute erreichen.
Vor- und Nachteile
Hier muss man zwischen den allgemeinen Merkmalen eines Winkelschleifers und den speziellen Eigenschaften der Akku-Variante unterscheiden.
Generell lässt sich vor allem die Leistungsstärke von Winkelschleifern als positiver Aspekt auflisten. Selbst Mini-Winkelschleifer sind in der Lage, sich problemlos durch verschiedene Metalle zu schneiden bzw. diese zurecht zu schleifen, und mit den richtigen Trennscheiben sind auch Hartplastik, Stein und Beton kein Problem für diese Geräte. Da die Trenn- und Schleifscheiben prinzipiell austauschbar sind, ist hier auch eine dringend notwendige Flexibilität gegeben. Allerdings hat auch die Universalität eines Trennschleifers Grenzen. So sollten Sie beispielsweise eher skeptisch sein, wenn ein Winkelschleifer als Holzbearbeitungsgerät gepriesen wird. Zwar ist das Schleifen mit speziellen Aufsätzen durchaus möglich, aber in der Regel ist der Abrieb zu stark für Materialien dieses Härtegrades. Auch vom Sägen sollten Sie mit einem Trennschleifer eher Abstand nehmen, da kaum ein Modell die technischen Voraussetzungen hat, Holzspäne oder Splitter sinnvoll abzuführen.
Wenn man den Akku-Trennschleifer wiederum dem Modell mit Kabel gegenüberstellt, ist der Vorteil schwer zu übersehen: Er hat nun einmal kein Kabel. Dementsprechend ist ein Stromanschluss am Arbeitsplatz unnötig, man kann mobiler agieren und man läuft auch nicht Gefahr, sich in einem ungeschickt platzierten Stromkabel zu verheddern oder darüber zu stolpern. Der klare Nachteil ist natürlich eine etwas eingeschränkte Arbeitszeit, wobei man dieses Problem leicht mit einem Ersatzakku umgehen kann. Durch den Akku wird der Winkelschleifer auch schwerer und ein erhöhtes Gewicht kann zu schnellerer Ermüdung führen. Das ist auch einer der Gründe, weshalb üblicherweise nur einhändig zu führende Geräte mit Akku angeboten werden. Der andere liegt aber auch in der möglichen Leistung. Hochwertige Geräte sind zwar durchaus in der Lage, mit Ihren kabelgebundenen Verwandten mitzuhalten, aber das schlägt sich auch im Preis nieder. Wenn Sie also mit einem Budget arbeiten, müssen Sie gewisse Leistungsabstriche hinnehmen. Gravierend wird dies allerdings nur, wenn Sie wirkliche zeitkritische Aufgaben vor sich haben.
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Der Akku
- Der Akku ist selbstverständlich eine zentrale Komponente Ihres Akku-Trennschleifers. Ohne diese Stromquelle funktioniert natürlich nichts. Dementsprechend sollten Sie aber auch Wert darauf legen, einen qualitativ hochwertigen Akku für den Winkelschleifer zu nutzen.
Zunächst sind hierbei die technischen Daten des Akkus relevant. Diese hängen auch direkt mit dem Gerät zusammen und eine spiegeln dessen effektive Arbeitsleistung wider. Zum einen ist hierbei die Spannung zu nennen, die in Volt angeben wird. Die meisten Akkuwinkelschleifer nutzen Akkus, die entweder eine Spannung von 4V, 8 V, 18 V oder 36 V aufweisen. Bei Letzteren kommen mehrheitlich zwei 18 V Akkus zum Einsatz. Je höher die Spannung ist, desto höher ist auch die Leistung, was sich in der Praxis vor allem in der Arbeitsgeschwindigkeit niederschlägt. Der andere Wert, auf den Sie im Kontext des Akkus achten sollten, ist die Akkukapazität, die in Amperestunden gemessen wird. In der Regel liegt diese zwischen 4 Ah und 16 Ah. Je höher dieser Wert ist, desto länger am Stück kann das Akkugerät arbeiten. Hierbei sollten Sie 8 Ah oder mehr ins Auge fassen, da Sie ansonsten nur sehr kurze Arbeitsintervalle nutzen können.
Der andere Gesichtspunkt, der fast noch wichtiger ist, wäre die Art des Akkus. Stellen Sie unbedingt sicher, dass das Gerät mit einem Li-Ionen-Akku arbeitet, anstatt mit einem Akku auf Cadmium-Basis. Akkus auf Lithium-Basis haben kaum Eigenentladung und verlieren im Gegensatz zu anderen Akkus im Laufe der Zeit nicht an Ladekapazität. Glücklicherweise haben sich Li-Ionen-Akkus mittlerweile bei den meisten Werkzeugherstellern als Standard etabliert, weshalb der Preisunterschied zu tendenziell veralteten Akkus in den letzten Jahren auf ein Minimum gesunken ist. Überprüfen Sie aber vor allem bei preisgünstigen Geräten immer, ob es sich um den richtigen Akku handelt. -
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Akkusysteme
Scheiben und Aufsätze
Für Winkelschleifer existieren eine ganze Reihe von unterschiedlichen Scheiben, die üblicherweise auch schnell und unkompliziert ausgetauscht werden können. Von der Wahl der Scheibe hängt es ab, welche Arbeiten Sie sinnvoll durchführen können. Zunächst ist hierbei zwischen Trenn- und Schleifscheiben zu unterscheiden. Es gibt durchaus Überschneidungen zwischen den Scheiben, aber mit spezialisierten Varianten sind Sie natürlich besser bedient.
Zum Trennen von Metall und Hartplastik bieten sich die dünnen Trennscheiben an, die so gut wie immer als Standardscheiben mitgeliefert werden. Sie sind meist mit Kunstharz-Polymeren verstärkt. Für Beton und Stein braucht es hingegen härtere Diamant-Trennscheiben.
Auch für Schleifvorgänge hat man eine große Auswahl an Schleifscheiben, welche sich vor allem durch ihre Dicke von den Trennscheiben unterscheiden. Für grobe Schleifarbeiten eignen sich sogenannte Schruppscheiben, während man für feinere Schleifarbeiten eher die aufgrund ihrer Anordnung als Fächerscheiben bezeichneten Varianten benutzt. Auch hierbei gibt es diamantbesetzte Varianten zum Schleifen von Stein und Beton. Für das Schleifen von Holz existieren ebenfalls Aufsätze, wobei sich hier die Frage stellt, ob nicht z. B. ein Bandschleifer oder ein Exzenterschleifer die bessere Wahl wäre.
Als etwas aus dem Rahmen fallende Aufsätze wären letztlich noch Metallbürsten zu nennen. Diese sind natürlich nicht zum Putzen gedacht, sondern um Eisen- und Stahloberflächen von Rost zu befreien. Achten Sie hierbei darauf, keine lackierten Oberflächen zu behandeln, da der Lack bestenfalls zerkratzt und schlimmstenfalls mit abgetragen werden würde.
Wartung und Pflege
Der Teil des Trennschleifers, auf den Sie regelmäßig einen Blick werfen sollten, ist allerdings die Trenn- bzw. die Schleifscheibe. Schleifscheiben werden im Gebrauch stark strapaziert und haben daher nur eine gewisse Lebensdauer. Wie lange diese ist, können Sie meist der Produktbeschreibung entnehmen, auch wenn es natürlich ein Faktor ist, wie oft sie zum Einsatz kommen. Spätestens, wenn Sie bemerken sollten, dass der Arbeitsvorgang wesentlich länger dauert als üblich, oder gar feine Risse oder Absplitterungen entdecken, ist es an der Zeit, die Scheibe auszutauschen! Andernfalls kann sie während der Arbeit zersplittern und schwere Verletzungen verursachen.
Wichtige Kriterien beim Kauf
Spannung und Akkukapazität
Auf diese beiden Aspekte wurde bereits weiter oben eingegangen. Um es noch einmal knapp zusammenzufassen: Diese beiden Werte beziehen sich auf den Akku und haben primär Einfluss auf die Arbeitsgeschwindigkeit und die Laufzeit des Gerätes. Je höher der Wert, desto besser ist er einzuordnen.
Leerlaufzahl
Von der Leerlaufzahl direkt auf die Leistung des Schleifgerätes zu schließen, ist ein Fehlschluss, aber sie darf natürlich nicht komplett ignoriert werden. Auch hier gilt: Höhere Werte bieten zumindest mehr Potenzial.
Scheibendurchmesser
Prinzipiell sind die Scheiben für Winkelschleifer genormt und daher hersteller- und modellunabhängig miteinander austauschbar. Sehr wohl relevant ist aber der Durchmesser. Üblich sind hierbei 125 mm, aber je nach Modell kann es auch größere oder kleine Trennscheiben geben. Achten Sie darauf, welche Maße bei dem Gerät Ihrer Wahl angegeben sind. Auch wenn wir davon abraten, ist es prinzipiell möglich, kleinere Scheiben zu nutzen als angegeben, größere hingegen werden in der Regel nicht funktionieren und sorgen für ein hohes Verletzungs- und Beschädigungsrisiko.
Sicherheitsvorkehrungen
Unter diesen Aspekt fallen vor allem der Sanftanlauf und der Widerstandsschutz. Die Aufgabe des Sanftanlaufs ist es, ein ruckartiges Anspringen des Geräts zu verhindern, was zum Ausscheren des Trennschleifers führen könnte. Der Widerstandsschutz hingegen verhindert, dass das Elektrowerkzeug nach einer Stromunterbrechung sofort wieder anspringt. Beide Ausstattungen sind bei modernen Modellen zum Standard geworden, bei älteren Ausführungen sollten Sie aber erst überprüfen, ob diese essenziellen Sicherheitsvorkehrungen vorhanden sind.
Zubehör
Hierunter fallen in erster Linie die Schleif- und Trennscheiben. Nicht jede Scheibe ist für jede Aufgabe und jedes Material geeignet, von daher ist eine Auswahl an Scheiben immer positiv zu sehen. Worauf Sie ebenfalls achten sollten, sind Akku und Ladegerät. Gerade Firmen, die ein Akkusystem nutzen, bieten die Geräte oft ohne diese wichtigen Teile an. Stellen Sie also sicher, dass der Akku inklusive ist, bevor Sie sich noch über ein vermeintliches Schnäppchen ärgern.
Preis
Der Kostenfaktor ist natürlich auch ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Für einen guten Akkutrennschleifer (inkl. Akku und Ladegerät) sollten Sie mindestens 100 € einrechnen. Wenn Sie schon einen passenden Akku Ihr Eigen nennen, können Sie mit deutlich weniger Euro rechnen, eine Ersparnis von 20 bis 30 % ist hierbei durchaus realistisch. Nach oben hin sind die Preise recht offen, relevant ist dabei primär, wie gut die Akkus sind und wie viel Zubehör Sie sich wünschen. Bei preisgünstigeren Angeboten sollten Sie besser zweimal hinsehen – es gibt durchaus Schnäppchen und Sonderpreise, bei denen es sich lohnt, zuzuschlagen, aber gerade bei manchen unbekannten Marken kann es auch vorkommen, dass die Qualität zu wünschen übrig lässt.