Wer einen größeren Garten oder vielleicht sogar ein kleines Waldstück sein Eigen nennt, weiß bestimmt, dass im Laufe des Jahres viele Arbeiten anfallen. Immer wieder ist es auch einmal nötig, einen Baum oder eine Hecke zurechtzuschneiden oder im schlimmsten Fall sogar zu fällen. Natürlich gibt es mehrere Möglichkeiten, derartige Arbeiten anzugehen. Für eine Hecke mit dünnen Ästen reicht eine Akku-Heckenschere in der Regel schon aus, und einzelne Äste kann man auch mit einer klassischen Handsäge kappen. Die schnellste und effektivste Methode stellt jedoch die Nutzung einer motorisierten Säge, speziell einer Kettensäge dar. Unter diesen wiederum stellt die Akku-Kettensäge einen soliden Kompromiss aus Mobilität, Leistung und Umweltverträglichkeit dar. Aber selbstverständlich gibt es auch bei diesen Geräten Unterschiede.
Wir haben uns diese Gerätekategorie für Sie genauer angesehen und einige Modelle ausgewählt, die wir getestet haben und die wir als besonders empfehlenswert und daher als unsere Testsieger betrachten.
Akku Kettensägen
Akku-Kettensägen sind in erster Linie Geräte, die für Hobbygärtner geeignet sind. Hierbei sind sie vor allem für den Zuschnitt von Holz eine ausgezeichnete Wahl, da sie ein schnelles und müheloses Arbeiten gestatten. Auch zum Stutzen oder Fällen kleiner Bäume kann eine Akku-Kettensäge problemlos genutzt werden. Wer noch nie mit einer Kettensäge gearbeitet hat, sollte sich ebenfalls erst an einem Akku-Modell versuchen – zum einen sind wenig Vorkenntnisse nötig, zum anderen sind Akku-Kettensägen leichter zu handhaben als ihre leistungsstärkeren Verwandten. Glänzen kann eine solche Kettensäge natürlich auch beim Einsatz in weitläufigem Gelände, bei dem ein Gerät mit Kabel nur bedingt einsetzbar wäre. Einen konkreten ersten Platz zuzuweisen, erweist sich natürlich als schwierig, da unterschiedliche Modelle auch in unterschiedlichen Kategorien besonders gut punkten können. Darüber hinaus geben wir Ihnen aber auch einen Leitfaden darüber mit, was Sie beim Kauf eines solchen Gerätes beachten sollten und woran Sie die für Sie beste Akku-Kettensäge erkennen können. Somit sind Sie für den Kauf gewappnet, egal ob dieser nun bei einem Onlinehändler wie Amazon oder in Ihrem lokalen Baumarkt stattfindet.
Vor- und Nachteile
Gerade im Vergleich zu anderen Kettensägen bringt eine Akku-Kettensäge eine Reihe von Vorteilen mit sich. Dieser Geräte sind nicht nur kompakt gebaut, sondern auch vergleichsweise wartungsarm. Sie haben weder den eingeschränkten Arbeitsradius einer elektrischen Kettensäge noch bringen sie die hohe Lärm- und Umweltbelastung einer Benzin-Kettensäge mit sich.
Auf der anderen Seite muss man aber auch mit deutlichen Abstrichen bei der Schnittleistung rechnen. Es gibt zwar Akku-Kettensägen, die in diesem Punkt durchaus mit kabelgebundenen Modellen mithalten können, aber dies geht in der Regel mit einer verkürzten Akkulaufzeit einher. Zudem kann eine hohe Umgebungsfeuchtigkeit den meisten Modellen Schwierigkeiten bereiten. Für den professionellen forstwirtschaftlichen Einsatz sind Akku-Kettensägen daher weniger geeignet.
Akku
Sollte kein Akku und Ladegerät im Lieferumfang enthalten sein, ist das übrigens nicht zwangsweise ein Ausschlusskriterium. Viele Hersteller setzen mittlerweile auf Akkusysteme, bei denen ein Akku für die meisten Geräte der Marke verwendet werden kann. Machen Sie sich hierüber am besten schon im Vorfeld schlau, wichtig ist hier auch, dass die Akkus die passende elektrische Spannung aufweisen.
Leistung
Die Leistung von Elektrogeräten wird üblicherweise in Watt angegeben. Bei Akkugeräten fehlt diese Angabe allerdings oft, stattdessen sind zwei andere Werte wichtig: die Spannung in Volt und die Akkulaufzeit in Ampere-Stunden. Dies gilt auch für Akku-Kettensägen. Wie auch bei einer Watt-Angabe zählt als Faustregel: Mehr ist besser, aber für sich alleine ist kein Wert aussagekräftig. Eine noch so leistungsstarke Kettensäge wird enttäuschen, wenn die Sägekette stumpf ist oder andere Mängel ihre Einsatzfähigkeiten beeinträchtigen. Die Spannung liegt bei Akkukettensägen üblicherweise bei 18 V oder 36 V. Bei einem höheren Wert können Sie mit einer besseren Schnittleistung rechnen, aber wenn das Gerät nur mit wenigen Ah aufwarten kann, haben Sie von dieser Power vielleicht nur wenige Minuten etwas. Betrachten Sie die beiden Werte also nicht in Isolation, sondern immer zusammen, wenn Sie aussagekräftige Werte haben wollen.
Sicherheit
Eine Kettensäge ist ein gefährliches Werkzeug, und was dies angeht, stellt auch die Kettensäge keine Ausnahme dar. Sicherheit ist daher ein äußerst wichtiger Aspekt im Umgang mit derartigen Geräten. Natürlich muss man hierbei zwischen der eigentlichen Gerätesicherheit und Sicherheitsvorkehrungen des Nutzers unterscheiden.
Integrierte Sicherheitsvorkehrungen
- Die Gashebelsperre verhindert ein unabsichtliches Beschleunigen der Säge, welches zu einem Kontrollverlust führen könnte.
- Der Handschutz ist häufig mit der Kettenbremse kombiniert und soll sowohl ihre Hand vor Verletzungen durch einen Kettenrückschlag als auch durch umherfliegende Holzsplitter schützen.
- Die Kettenbremse sorgt dafür, dass die Säge sofort stoppt, wenn es zu einem Rückschlag kommen sollte.
- Der Kettenfangbolzen ist eine Sicherheitsvorkehrung, die zum Tragen kommt, wenn die Sägekette sich während des Betriebs lösen sollte und soll diese abfangen, bevor sie den Benutzer verletzen kann.
- Der Kettenschutz ist zwar nicht verbaut, aber ein wichtiges Zubehörteil. Diese Schutzhülle für das Schwert sollte unbedingt während des Lagerns aufgesetzt werden, um Beschädigungen zu vermeiden.
- Der Krallenanschlag ist vor allem für unerfahrene Nutzer eine wichtige Ergänzung, denn mit diesen Anschlagkrallen lässt sich der Halt stabilisieren und dadurch ein sicherer und sauberer Schnitt garantieren.
Arbeitssicherheit
- Eine passende Arbeitskleidung ist bei jeder Variante der Kettensäge wichtig. Diese sollte stabil und eng anliegend sein. Besonders empfehlenswert sind natürlich Schnittschutzhosen und Schnittschutz-Handschuhe, deren Stoffgemisch auch einem laufenden Kettensägenschwert kurz standhalten kann. Ebenfalls nicht sparen sollten Sie bei guten Sicherheitsschuhen.
- Ebenso sollten Sie bei der Arbeit mit einer Akku-Kettensäge immer einen Gesichtsschutz tragen. Dieser sollte auf jeden Fall eine Schutzbrille beinhalten, aber auch eine Staubschutzmaske ist empfehlenswert.
- Auch auf einen Gehörschutz sollten Sie auf keinen Fall verzichten. Akku-Kettensägen sind zwar deutlich leiser als Modelle mit Verbrennungsmotor, erreichen aber dennoch dB-Werte, die auf Dauer zu bleibenden Gehörschäden führen können.
- Letztendlich auch nicht zu vernachlässigen ist, dass speziell unerfahrene Nutzer eine professionelle Einführung in den Umgang mit ihrer Motorsäge erhalten sollten. Natürlich kann das auch jemand aus Ihrem Bekanntenkreis übernehmen, aber entsprechende Kurse werden von verschiedenen Institutionen angeboten. Einen Kettensägenschein müssen Sie zwar nicht zwangsweise machen – zumindest so lange Sie sich auf den heimischen Garten als Arbeitsfeld beschränken – aber wir würden Ihnen trotzdem dazu raten. Mit diesem steht Ihnen auch der spätere Umgang mit schwereren Geräten als Option offen.
Weitere wichtige Aspekte
Neben den soeben genannten Punkten gibt es natürlich noch weitere Aspekte, die Sie beim Kauf berücksichtigen sollten.
Das Gewicht der Akkukettensäge ist beispielsweise ein Punkt, der oft vergessen wird, aber recht offensichtliche Auswirkungen hat. Im Schnitt können Sie hierbei mit stolzen 3 bis 5 kg rechnen, je nach Bauweise vielleicht sogar mehr. Je schwerer das Gerät ist, desto schneller werden Sie natürlich auch ermüden, weswegen Sie bei gleicher Leistung einem leichteren Modell den Vorzug geben sollten.
Auch die Eigenschaften der Sägekette sollten Sie im Blick behalten. Hierbei ist zum einen die Kettengeschwindigkeit zu nennen, die (recht selbsterklärend) angibt, wie schnell die Kette sich dreht. Ein höherer Wert ergibt natürlich eine höhere Schnittleistung, die meisten Modelle liegen hierbei zwischen 4 und 24 m/sec. Zum anderen ist die Art des Kettenwechsels potenziell interessant. Wer einen schnellen Arbeitsvorgang bevorzugt, sollte nach Modellen Ausschau halten, welche hierfür kein separates Werkzeug benötigen.
Ein dritter Punkt, auf den Sie achten sollten, ist die Schwertlänge sowie die damit verbundene Schnittlänge. Ein längeres Schwert erlaubt es, dickere Äste zu durchtrennen, macht das Gerät auf der anderen Seite aber auch unhandlicher. Bei Akku-Kettensägen ist eine Schwertlänge im Bereich von 20 bis 35 cm üblich, wobei 30 bis 35 cm für die meisten Arbeiten gut geeignet sind. Beachten Sie allerdings, dass oft nicht das gesamte Schwert zum Sägen benutzt werden kann. Teilweise verschwindet bis zu einem Drittel des Schwertes unter der Abdeckung, was die Schnittlänge entsprechend reduziert.
Wichtige Hersteller
Black+Decker
Der amerikanische Hersteller Black & Decker weist generell eine hohe Verarbeitungsqualität auf, die sich unter anderem in den rutschfesten Griffen und dem unkomplizierten Kettenwechsel zeigt. Negativ zu vermerken ist, dass überwiegend auf eine Kettenbremse verzichtet wird. Preislich stellen die Geräte dieses Herstellers ein solides Mittelfeld dar.
Bosch
Der in Stuttgart ansässige Hersteller Bosch bietet generell gut verarbeitete und einfach zu bedienende Elektrowerkzeuge, und dabei sind die Akku-Kettensägen keine Ausnahme. Die Wartung erweist sich als generell unkompliziert und auch preislich sind die Geräte von Bosch eher günstig. Allerdings sind Modelle wie die Universalchain mehr auf Leichtgewichtigkeit als auf Leistung ausgerichtet und können daher nicht immer mit Konkurrenzmodellen mithalten.
Einhell
Der bayerische Hersteller Einhell besticht vor allem mit intuitiv zu benutzenden und einfach zu wartenden Modellen, die auch preislich in einem vernünftigen Rahmen bleiben. Die Verarbeitung ist weniger gut wie bei anderen Herstellern, aber reicht für eine normale Beanspruchung immer noch gut aus, positiv ist dabei die Arbeitssicherheit der Modelle hervorzuheben.
Makita
Der japanische Hersteller Makita konnte uns im Bereich der Akku-Kettensägen am meisten von sich überzeugen. Die Geräte sind hochwertig verarbeitet, ergonomisch gestaltet und erfüllen auch hohe Sicherheitsstandards. Preislich sind sie dennoch klar im Mittelfeld verortet. Als einziger Wermutstropfen lässt sich erwähnen, dass der Kettenwechsel sich streckenweise als kompliziert erweist.
Ryobi
Mit Ryobi findet sich ein weiterer japanischer Hersteller, der im Großen und Ganzen positiv hervorsticht. Die Akku-Kettensägen dieser Marke sind gut verarbeitet, einfach zu warten und serienmäßig mit einer hochwertigen Kettenbremse ausstaffiert. Preislich sind Sie in einem ähnlichen Bereich zu verordnen wie viele Konkurrenzprodukte.
Stihl
Das Württemberger Unternehmen Stihl weist bei Produkten wie seiner MSA Reihe ebenfalls eine hochwertige Verarbeitung und ausgezeichnete Sicherheitsvorkehrungen auf, dazu sind die Akku-Kettensägen auch besonders wartungsarm. Allerdings schlägt sich die hohe Qualität auch deutlich im Preis nieder, der deutlich höher ist, als bei Konkurrenzprodukten.
Pflege und Wartung
Wenn Sie lange etwas von Ihrer Akku-Kettensäge haben wollen, müssen Sie diese natürlich auch entsprechend behandeln. Ein großer Vorteil, gerade im Vergleich zu Benzinern, ist hierbei, dass die nötigen Wartungsschritte recht übersichtlich sind.
Zunächst ist es natürlich wesentlich, die Säge nach jedem Gebrauch gründlich zu reinigen. Im Normalfall reicht hierfür ein feuchter Lappen, bei feinen Verschmutzungen an etwas unzugänglicheren Teilen des Gerätes kann auch eine Bürste oder ein Pinsel schnell Abhilfe schaffen. Sollte die Kette mit Harz oder ähnlichen Stoffen verklebt sein, gibt es außerdem spezielle Kettenreinigungsmittel, die ebenfalls mit einem Tuch aufgetragen werden können.
Die Kette ist hierbei auch der Part der Kettensäge, welcher die meiste Aufmerksamkeit benötigt. Denken Sie daran, die Kette regelmäßig nachzuölen. Hierfür haben Sie die Wahl zwischen mineralischen Ölen und Spezialölen auf pflanzlicher Basis. Gerade bei häufigerem Gebrauch würden wir Ihnen zu letzteren raten, da diese trotz Zusatzstoffen die umweltfreundlichere Alternative darstellen.
Von Zeit zu Zeit wird es auch nötig sein, dass Sie die Kette nachschärfen. Spätestens, wenn Sie merken, dass die Ergebnisse unsauber werden, ist es Zeit, sich diesem Schritt zu widmen. Hierfür kann man entweder mit einer Feile manuell arbeiten oder ein Kettenschärfgerät nutzen. Beachten Sie aber, dass es zum Nachschleifen einer Sägekette eine gewisse Erfahrung braucht, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Es ist daher sinnvoll, dies zunächst unter Anleitung zu tun. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, die Kette bei einem Spezialisten schärfen zu lassen. Ein solcher Service wird vielerorts angeboten und hält sich auch preislich im Rahmen.
Alternative Kettensägen-Varianten
Wie schon mehrfach erwähnt ist die Akku-Kettensäge natürlich nur eine Variante der Motorsäge. Grundsätzlich wird bei diesen Geräten anhand des Antriebs unterschieden, sodass Ihnen zwei Alternativen zur Verfügung stehen, die je nach Umständen mehr oder weniger Sinn machen können:
- Die elektrische Kettensäge ist in den meisten Aspekten deckungsgleich mit der Akku-Kettensäge – im Grunde genommen ist letztere ja auch nur eine Variante der Elektro-Kettensäge, denn beide arbeiten mit einem elektrisch betriebenen Motor. Beide Geräte sind daher vergleichsweise leise und umweltfreundlich. Der Hauptunterschied ist, dass bei diesen Geräten ein Stromkabel anstatt eines Akkus genutzt wird. Dieses stellt natürlich einen klaren Nachteil dar, da der Arbeitsradius eingeschränkt wird und das Kabel ein zusätzliches Unfallrisiko darstellt. Auf der anderen Seite fallen aber natürlich die Nachteile des Akkus weg und die Säge ist dadurch leichter und potenziell leistungsstärker. Auch preislich ist die kabelgebundene Variante in der Regel günstiger. Wenn Sie dementsprechend nur einen kleinen Garten haben, in dem die Kettensäge zum Einsatz kommen soll, ist die Elektro-Kettensäge durchaus eine Überlegung wert.
- Die Benzin-Kettensäge wiederum ist das Werkzeug, das man beim Begriff „“Kettensäge““ auch erst einmal vor Augen hat. Kettensägen mit Verbrennungsmotor sind laut, schwer, wartungsintensiv und erzeugen Abgase, sind aber auch deutlich leistungsstärker als sämtliche Modelle mit Elektromotor. Letzteres ist auch der Grund, weshalb im professionellen Bereich – sei es in der Forstwirtschaft oder auch bei der Feuerwehr – fast ausschließlich Benzin-Modelle verwendet werden. Im heimischen Garten hingegen sind diese schweren Geräte in der Regel unnötig.