Bei der Holzbearbeitung gibt es einige wichtige Arbeitsschritte: Das Werkstück muss natürlich noch zurecht gesägt werden, dann wird es gehobelt, geschliffen und eventuell auch poliert. Für den zweiten Schritt erfreuen sich neben Elektrohobeln und Handhobeln auch Abricht- und Dickenhobelmaschinen einer großen Beliebtheit. Sowohl Heimwerker als auch professionelle Handwerker schwören auf diese Gerätschaften und zweifelsohne sind diese auch ausgezeichnete Helfer, wenn es um die Bearbeitung von Brettern, Latten oder Platten geht. Sie stellen dementsprechend eine gute Ergänzung für jede Werkstatt dar. Aber man sollte den Kauf auch nicht blindlings angehen, schließlich handelt es sich um große und eher hochpreisige Werkzeuge. Wir haben für Sie einen Blick auf die Auswahl geworfen, die Ihnen beim Kauf dieser Geräte zur Verfügung steht und wollen Ihnen unsere persönlichen Testsieger im Abricht- und Dickenhobel-Test vorstellen. Darüber hinaus erklären wir Ihnen auch, was es mit diesen Geräten auf sich hat und auf was Sie insbesondere achten sollten. Auf diese Weise sind Sie auch selbst mit allem Wissen ausgestattet, das Sie brauchen, wenn Sie sich selbst bei Amazon oder im Baumarkt umsehen wollen.
Was ist eigentlich ein Abricht- und Dickenhobel?
Der Abrichthobel wird in erster Linie für das sogenannte Abrichten eingesetzt. Der Prozess, der damit beschrieben wird, ist das Glätten und Ebnen einer Holzfläche. Üblicherweise wird dies als Vorbereitung für weitere Arbeitsschritte durchgeführt, vornehmlich bei Werkstücken, die noch eine sehr raue Oberfläche aufweisen, da sie z.B. frisch zugesägt wurden. Im Anschluss werden derartige Werkstücke meist entweder geschliffen und poliert oder wenn nötig weiter in Form gebracht.
Für letzteres wird der zweite Prozess, den diese Geräte beherrschen, genutzt, nämlich das Dickenhobeln. Dieses ist an sich recht selbsterklärend: Durch das Hobeln wird die Oberfläche des Werkstücks abgetragen und dadurch die Dicke verringert.
Vor- und Nachteile
Die Top 3 Hersteller
Holzmann/Zipper
Holzmann und Zipper sind zwei Marken, die zu demselben österreichischen Hersteller gehören. Unter beiden Markennamen werden erstklassige Werkzeugmaschinen zur Holz- und Metallbearbeitung angeboten. Holzmann deckt hierbei eher den Profi-Bereich ab, während sich Zipper mehr an ambitionierte Heimwerker wendet. Beide Marken bieten jeweils 2 ähnliche Modelle an. Bei genauem Hinsehen erkennt man die Unterschiede. Auf diese wollen wir hier eingehen:
Scheppach
Scheppach ist ein in Bayern verorteter Hersteller, der seit der Gründung der Firma einen klaren Fokus auf Holzbearbeitungsmaschinen legt, auch wenn sein Sortiment mittlerweile zusätzlich eine ganze Reihe an Gartenwerkzeugen, Druckluftgeräten und Baumaschinen einschließt. Scheppach ist bekannt dafür, Werkzeuge von hoher Qualität anzubieten, ist aber auch preislich meist in einem höheren Segment verortet.
Güde
Bei Güde handelt es sich um einen in Baden-Württemberg ansässigen Hersteller, dessen Schwerpunkt auf elektrischen Maschinen für Heim- und Handwerker liegt. Neben diesen sind auch Elektro-Werkzeuge, Hochdruckreiniger und Aufbewahrungsoptionen Teil des Sortiments. Güde zeichnet sich generell durch eine gute Verarbeitung und ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis aus.
Auf diese Aspekte sollten Sie beim Kauf achten
Hobelbreite und Werkstückhöhe
Logischerweise hat nicht jedes Werkstück die passenden Maße für jede Hobelmaschine. Daher finden Sie bei Abricht- und Dickenhobeln üblicherweise eine Angabe zur maximalen Hobelbreite und Werkstückhöhe. Was die Breite betrifft, haben leichte und noch halbwegs mobile Ausführungen eine maximale Hobelbreite, die zwischen 15 und 20 cm liegt, wobei wir von Modellen mit weniger als 20 cm abraten würden. Bei größeren Geräten kann dieser Wert auch bei bis zu 30 cm liegen. Die Werkstückhöhe wiederum ist für das Dickenhobeln relevant, da das Werkstück bei diesem Prozess durch die Maschine geführt wird. Die maximale Werkstoffhöhe sollte hierbei nicht unter 15 cm liegen, mit einem Wert von 20 cm sind Sie auch hier an sich für die meisten Aufgaben gewappnet.
Hobelgeschwindigkeit
Die Hobelgeschwindigkeit bestimmt, wie sauber das Endergebnis der Arbeit aussehen wird. Durch eine höhere Hobelgeschwindigkeit entstehen nämlich weniger Hobelkanten, die nachbearbeitet werden müssen. Obwohl dies im ersten Moment nach einem sehr essenziellen Aspekt klingt, sollten Sie sich beim Kauf nur bedingt an diesem Wert orientieren. Auch wenn es Modelle mit bis zu 9.000 Umdrehungen pro Minute gibt, reichen selbst für die kommerzielle Anwendung im Regelfall schon 4.000 U/min völlig aus. Dies liegt daran, dass eine Nachbearbeitung entweder generell für das Endprodukt nicht nötig ist oder es danach ohnehin üblich ist, das Werkstück nachzuschleifen. Während dieses Prozesses werden auch Unebenheiten, die durch eine niedrige Hobelgeschwindigkeit bedingt sind, schnell beseitigt.
Leistung
Wie bei allen Elektro-Geräten ist die Leistung natürlich ein wichtiger Indikator dafür, wie schnell und mühelos man mit einem Abricht- und Dickenhobel arbeiten kann. Als eine Untergrenze können hier etwa 1.500 Watt angesetzt werden. Für einen Heimwerker ist das in der Regel auch vollkommen ausreichend. Nur wenn Sie planen, viel mit Hartholz wie Buche oder Eiche zu arbeiten, sollten Sie stattdessen auf ein leistungsstärkeres Gerät mit ungefähr 2.000 Watt setzen, um ein flüssiges Arbeiten zu gewährleisten. Im professionellen Bereich wiederum sind 2.500 Watt eine gute Richtlinie, wobei es sogar noch kraftvollere Modelle gibt. Bedenken Sie aber, dass man für diese Profigeräte auch einen Anschluss mit höherer Spannung (400 Volt statt 230 Volt) benötigt.
Materialvorschub
Der Materialvorschub hat nur für das Dickenhobeln Relevanz und gibt an, wie schnell das Werkstück in diesem Modus eingezogen wird. Wenn Sie noch keine oder nur wenig Erfahrung mit dieser Arbeit haben, würden wir Ihnen ein eher langsames Gerät mit etwa 5 m pro Minute ans Herz legen. Für erfahrene Heimwerker und Profis bieten sich aber die schnelleren Modelle an, welche in der Lage sind, mit 7 bis 8 m/min aufzufahren.
Spanabnahme
Die maximale Spanabnahme gibt an, wie viel Material mit dem Gerät abgetragen werden kann. Hierzu müssen zwei Anmerkungen gemacht werden: Zum einen ist die Spanabnahme generell einstellbar und diese Angabe entsprechend nur ein Grenzwert, zum anderen ist eine niedrige Spanabnahme nicht zwangsweise ein Ausschlusskriterium. Sie werden zwar für einen größeren Abtrag mehrere Durchgänge brauchen, aber er ist dennoch durchführbar. Die Werte für Abrichten und Dickenhobeln sind meist separat angegeben, für beides würden wir aber eine maximale Spanabnahme von etwa 5 mm empfehlen.
Wichtige Ausstattungsmerkmale
- Auf eine Abrichte sollten Sie Wert legen, wenn Sie winkelig schleifen wollen. Diese hilft Ihnen vor allem bei unförmigen Werkstücken dabei, diese entsprechend zu positionieren.
- Eine Absaugfunktion erspart viel Reinigungsaufwand, nachdem Sie mit der Arbeit fertig sind. In der Regel ermöglicht es die Absaugvorrichtung, einen Staubsauger anzuschließen, bei manchen Geräten gibt es sogar eine integrierte Absaugung. Beide Spielarten saugen Späne und Holzstaub schon während des Arbeitsvorgangs auf, wodurch der Arbeitsplatz natürlich deutlich sauberer bleibt.
- Eine Spiralmesserwelle hilft Ihnen dabei, sauberere und schnellere Ergebnisse zu erzielen. Ihren Namen hat sie daher, dass sich die Klingen anders als bei einer normalen Messerwelle spiralförmig um diese winden.
- Ein Untergestell dient dazu, die Hobelmaschine auf eine ideale Arbeitshöhe zu bringen. Achten Sie entsprechend darauf, dass dieses auch einstellbar ist. Bei größeren Modellen muss es natürlich auch entsprechend massiv gebaut sein.
- Mit einem Wiederanlaufschutz ist die Hobelmaschine mit einer wichtigen Sicherheitsfunktion ausgerüstet. Sollte die Stromzufuhr zu dem Gerät unerwartet unterbrochen werden, schaltet der Wiederanlaufschutz es vollständig ab. Somit schaltet es sich nicht wieder direkt an, wenn der Strom zurückkehrt.
Was kostet ein Abricht- und Dickenhobel?
Diese Werkzeuge können Sie alternativ nutzen
- Ein traditioneller, manueller Hobel ist natürlich die einfachste Möglichkeit. Ein solches Werkzeug ist sehr preisgünstig und seine Benutzung hat eine lange Tradition. Das hat auch seine Gründe, denn ein derartiger Hobel ist generell zuverlässig und benötigt wenig Einarbeitungszeit. Allerdings muss auch gesagt werden, dass es vergleichsweise kompliziert ist, einen solchen Handhebel richtig zu justieren und das Verletzungsrisiko durch die Hobelmesser häufig unterschätzt wird. Zudem sind langwierige Arbeiten mit diesem unmotorisierten Werkzeug etwas mühselig.
- Ein Elektrohobel wiederum hat zwar keinen so niedrigen Preis wie die manuelle Ausführung, bietet aber in der Regel trotzdem ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Handhabung des elektrischen Handhobels ist recht intuitiv und ermöglicht ein schnelles Vorankommen. Leider haben diese Geräte aber häufig Probleme damit, winkelige Hobelarbeiten durchzuführen. Ebenso stoßen bei breiteren Brettern schnell an ihre Grenzen.